Weder beim FC Bayern noch beim BVB läuft es rund in der Vorbereitung. Vor dem Supercup-Duell des Meisters beim Pokalsieger haben beide Mannschaften mit erheblichen Problemen zu kämpfen.
Michael Zorc sprach von einem "Prestigeduell", einem "besonderen Spiel". BVB gegen den FC Bayern, es ist stets ein besonderes Duell. Doch vor dem Supercup zwischen Pokalsieger und Meister in Dortmund (Samstag, 20.30 Uhr, im Live-Ticker) läuft es für die Kontrahenten nicht gut.
Müller will "Ergebnis liefern"
Bei den Bayern habe in der Vorbereitung "auch nicht alles geklappt", meinte Zorc beim Vereinssender BVB total!. "Wir wollen auch mal wieder ein Ergebnis liefern", sagte indes Bayern-Star
BVB
Dortmund will noch Spieler loswerden
"Es kann gut sein, dass im August noch der ein oder andere Spieler gehen wird. Wir sind eher zu gross als zu klein im Kader", schilderte Sportdirektor Zorc. Wie derwesten berichtet, zieht der BVB zum Beispiel bei Youngster Emre Mor mittlerweile einen Verkauf in Betracht.
Der AC Florenz soll bereit dazu sein, zwölf Millionen Euro für den Türken zu bezahlen. Laut Corriero dello Sport soll auch der AS Rom Interesse an einer Verpflichtung des 20-Jährigen haben. Coach
Ständige Gerüchte um Dembélé
Auch Ousmane Dembélé steht angeblich vor einem Abgang. Wie die Bild berichtet, heisst es aus Dortmund, der Franzose werde der erste Bundesliga-Transfer im dreistelligen Millionenbereich. Demnach sei der BVB ab einer Ablöse von 100 Millionen Euro gesprächsbereit.
Medienberichten zufolge soll der FC Barcelona Dembélé als Nachfolger von Neymar im Blick haben. Zudem berichten die spanische Mundo Deportivo und die französische L'Equipe, dass der 20-jährige Angreifer gerne wechseln würde.
Spieler verstehen Philosophie von Bosz noch nicht
Die Diskussionen im Umfeld, die Spieler hätten die Spielphilosophie von Bosz nicht verinnerlicht, reissen nicht ab. "Ich sehe uns noch mitten in der Vorbereitung. Es geht darum, den Feinschliff zu bekommen.
Die Mannschaft muss zu hundert Prozent verstehen, was Peter Bosz von ihr möchte", meinte Zorc und beschwichtigte. Bosz selbst erklärte: "Wenn alle Spieler meine Philosophie zu diesem frühen Zeitpunkt schon komplett verstanden hätten, könnte ich das nicht verstehen."
Der neue Trainer lässt, typisch niederländisch, ein 4-3-3-System mit Fokus auf Pressing spielen. Es geht ihm aber auch um die defensive Absicherung. "Vollgas mit Verstand", nannte das Fachmagazin "Kicker" das.
Zwar misst der 53-Jährige dem Ballbesitz weniger Bedeutung bei, dennoch unterscheidet sich sein Fussball nicht fundamental von dem von Vorgänger Thomas Tuchel. Fakt ist eine Ergebniskrise.
Die Tests gegen Rot-Weiss Essen (2:3), Espanyol Barcelona (0:1) und Atalanta Bergamo (0:1) gingen allesamt verloren, hinzukam das 2:2 gegen Zweitligist VfL Bochum.
FC Bayern
Ancelotti hat Verletzungssorgen
Arjen Robben und Jerome Boateng sind nach ihrem Aufbautraining noch nicht bei hundert Prozent, auch David Alaba droht in Dortmund auszufallen. Sicher ist der Ausfall von Thiago (Bauchmuskelzerrung). Von James Rodriguez ganz zu schweigen.
Der kolumbianische Neuzugang wird Bayern-Coach
FC Bayern hat schlechte Vorbereitung hinter sich
Die Vorbereitung der Münchner war mindestens suboptimal. "Die Kollegen sind von der Asienreise gekommen, dort konnte man nicht so trainieren, weil viele Spiele waren, viele PR-Termine.
Natürlich müssen wir in der Intensität nochmal eine Schippe drauflegen", meinte Joshua Kimmich nach dem 0:2 gegen den SSC Neapel auf Nachfrage unserer Redaktion. Sicher ist: Die umstrittene Reise kostete viele Ressourcen.
"Die Ergebnisse sind nicht gut, gerade für uns als FC Bayern ist das alles andere als zufriedenstellend", sagte Kimmich, der selbst später in die Vorbereitung einstieg. Kollege Müller meinte auf Nachfrage unserer Redaktion: "Die Vorbereitung bewerten wir, wenn es losgeht. Dann werden wir sehen, ob uns diese in Form gebracht hat."
Der Druck auf Ancelotti wächst
"Manchmal ist es gut, einen vor den Bug zu kriegen, jetzt haben wir schon zwei, drei vor den Bug bekommen. Das sollte nun aber zum letzten Mal der Fall gewesen sein.", meinte Hummels zuletzt: "Für viele Dinge kann man die Vorbereitung nicht als Alibi hernehmen."
Letztere Aussage ist wohl auch als Kritik am Trainer zu werten. Hummels schilderte von einigen Gesprächen. Und er meinte verklausuliert, dass diejenigen im Verein, die sich einen grossen Kopf ums grosse Ganze machen, sich jetzt ein paar Sachen anschauen würden.
Schon nach der Niederlage gegen Neapel gab es gellende Pfiffe der Zuschauer, die wohl weniger den Spielern, als vielmehr dem Trainer galten. Der Druck auf Ancelotti wächst.
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