Die Bayern-Fans protestieren mit einem Schmähplakat gegen den PSG-Boss, wenig später folgt die öffentliche Entschuldigung des Vereins. Ein Verhalten mit Vorbild-Charakter, findet einer der grössten Rivalen der Roten.

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Es kommt nicht allzu häufig vor, dass der FC Bayern zu Fan-Aktionen öffentlich Stellung bezieht – am vergangenen Mittwoch war genau dies jedoch der Fall: Der Verein entschuldigte sich in einer kurzen Mitteilung für Banner, die der eigene Anhang beim Champions-League-Heimspiel gegen Paris Saint-Germain in der Südkurve gezeigt hatte.

Ziel des Protests war PSG-Boss Nasser Al-Khelaifi, die Bayern-Fans kritisierten dessen Einfluss und Macht im internationalen Fussball mit deutlichen Worten. "Der Klub möchte klarstellen, dass diese Plakate nicht durch den FC Bayern genehmigt waren und nicht dessen Haltung wiedergeben. [...] Auch der Ton dieser Plakate widerspricht dem Stil des FC Bayern und dem respektvollen Umgang, den der Klub mit seinen internationalen Partnern pflegt", schrieb der Verein unter anderem in seiner Entschuldigung an PSG.

Das Protestbanner der Bayern-Fans beim Spiel gegen Paris Saint-Germain
Das Protestbanner der Bayern-Fans beim Spiel gegen Paris Saint-Germain. © IMAGO/Bernd Feil/M.i.S.

Ein Vorgehen mit Vorbild-Charakter, findet einer, der mit dem FC Bayern eigentlich nicht so gut kann: Hasan Ismaik, Investor des TSV 1860 München, dem grossen Stadtrivalen des deutschen Rekordmeisters.

"Lasst uns dafür sorgen, dass unser Verein nicht nur durch seine Tradition, sondern auch durch ein respektvolles Miteinander glänzt."

Hasan Ismaik, Investor des TSV 1860 München

Der Geldgeber der Löwen äusserte sich am Donnerstag auf seinem X-Kanal – und lobte die Entscheidung der Bayern-Führung. Er sei beeindruckt davon, "wie der FC Bayern seine Werte lebt: Die Entschuldigung für die Schmähplakate gegen PSG-Präsident Nasser Al-Khelaifi zeigt, dass dieser Verein nicht nur von Respekt spricht, sondern ihn aktiv einfordert", schreibt Ismaik in seinem Post. Dieses Verhalten verdiene seine "volle Anerkennung" und "grössten Respekt".

Selbiges würde er sich laut eigener Aussage für seinen eigenen Verein, den TSV 1860, wünschen. Hass und persönliche Anfeindungen sollten aus dem Stadion verbannt werden. "Lasst uns dafür sorgen, dass unser Verein nicht nur durch seine Tradition, sondern auch durch ein respektvolles Miteinander glänzt", schreibt der Investor des Drittligisten weiter.

Warum Ismaik das Thema so sehr am Herzen liegt, dass er es zum Thema eines Social-Media-Beitrags macht, ist ebenfalls klar: Auch Ismaik, der bei einem Grossteil der Fans nicht sonderlich beliebt ist, hat immer wieder mit deutlicher Kritik im Grünwalder Stadion zu kämpfen.

Häufig sind Anti-Ismaik-Plakate in der Westkurve, wo die treuesten Löwen-Fans stehen, zu sehen – oft auch mit einem durchgestrichenen Konterfei des Jordaniers. Selbiges gab es bei Al-Khelaifi am Dienstagabend in der Allianz Arena zu sehen.

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