Nach zehn Jahren Cristiano Ronaldo und Lionel Messi wird wieder ein anderer Star zum Besten seiner Zunft gekürt: Der Kroate Luka Modric. Weltmeister Didier Deschamps ist Trainer Nummer 1. Eine deutsche Fussballerin verpasst eine Überraschung.
Luka Modric hat als grosser Triumphator des WM-Jahres eine Weltfussballer-Ära beendet. Nach je fünf Titeln für
"Das war eine unglaubliche Saison, die beste Saison in meinem Leben. Ich bin sehr stolz. Ich werde mich mein ganzes Leben daran erinnern", sagte
Kein Deutscher unter den besten zehn
Messi, der den Titel in den vergangenen zehn Jahren mit Ronaldo unter sich ausgemacht hatte, schaffte es erstmals seit 2006 nicht in die Top 3. Ein deutscher Spieler war nicht in den Top 10 nach dem Debakel bei der Weltmeisterschaft, die auch Ronaldo und Messi nicht wie gewünscht prägen konnten.
In vier der vergangenen fünf Jahre war Glamour-Fussballer Ronaldo mit der prestigeträchtigen Weltfussballer-Trophäe bedacht worden. Dreieinhalb Wochen nach seiner Niederlage bei der Wahl von Europas Besten hätte Ronaldo auch in der Royal Festival Hall vor den Augen von Bundestrainer Joachim Löw und Nationalteammanager Oliver Bierhoff wieder nur Modric gratulieren können. Da blieb er der Ehrung seines langjährigen Mitspielers wie schon in Monaco fern. Aus terminlichen Gründen, wie sein neuer Club Juventus Turin verlauten liess.
Nicht der Königsklassen-Supertorjäger Ronaldo oder der Premier-League-Torschützenkönig Salah vom FC Liverpool, der für das schönste Saisontor ausgezeichnet wurde, stehen an der Spitze der Einzelkönner im Weltfussball, sondern ein Mittelfeldstratege. "Modric lenkt das Spiel. Wenn er eine Entscheidung fällt, ist es die richtige Entscheidung", rühmte der Weltfussballer von 1992, der Niederländer Marco van Basten.
Kovac freut sich mit Landsmann
"Seele und Herz" einer Mannschaft seien Spieler wie Modric, urteilte der frühere brasilianische Weltmeistercoach Carlos Alberto Parreira. Für Bayern-Coach
Mit 31 und 33 Jahren ist die Zeit von Messi und Ronaldo noch nicht vorbei. Aber der Londoner Abend deutete an, dass eine neue Zeitrechnung beginnen könnte. Dann aber wohl auch ohne den ebenfalls schon 33-jährigen Modric.
Modric, dreimal nacheinander und insgesamt viermal Champions-League-Gewinner mit Real, hatte die Kroaten bei ihrem furiosen WM-Auftritt ins Endspiel geführt. Frankreich um den 19-Jährigen Kylian Mbappé, ein Kandidat für künftige Weltfussballer-Meriten, war dann beim 2:4 eine Nummer zu gross.
Marta ist Weltfussballerin des Jahres
Didier Deschamps wurde als Coach der Franzosen zum Welttrainer des Jahres geehrt. Er setzte sich gegen Kroatiens Nationalcoach Zlatko Dalić und den ehemaligen Real-Coach Zinedine Zidane durch.
"Die WM spielt natürlich eine wichtige Rolle bei der Wahl", sagte DFB-Kapitän Manuel Neuer. Überraschend schaffte es kein französischer Weltmeister unter die besten Drei. Mbappé, Antoine Griezmann und Raphaël Varane hatten es immerhin in die Top 10 geschafft.
Als einzige deutsche Nominierte bei der Ehrung der Weltfussballerin des Jahres in Grossbritanniens Metropole verpasste Dzsenifer Marozsan (Olympique Lyon) beim sechsten Erfolg der Brasilianerin Marta (Orlando Pride) eine Überraschung. Der frühere Profi von Werder Bremen und des FC St. Pauli, Lennart Thy, wurde für seinen Einsatz als Stammzellenspender für einen Krebspatienten mit dem Fairplay-Award ausgezeichnet. © dpa
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.