Der frühere "Bild"-Chef Julian Reichelt wirft Nationalspieler Antonio Rüdiger vor, auf einem Bild eine islamistische Geste gezeigt zu haben. Nun geht Rüdiger juristisch gegen diese Behauptung vor. Auch der DFB hat Anzeige gegen Reichelt erstattet.
Nationalspieler
In seinem Beitrag am 11. März hatte der praktizierende Muslim Rüdiger ein Foto von sich im weissen Gewand auf einem Gebetsteppich gepostet. Der Zeigefinger seiner rechten Hand zeigt in den Himmel. "Möge der Allmächtige unser Fasten und unsere Gebete annehmen", schrieb Rüdiger als Gruss zum Ramadan. Nach Meinung von
Rüdiger wirft Reichelt unter anderem Verleumdung vor
Das Rüdiger-Management und der DFB bestätigten die Anzeigen der Deutschen Presse-Agentur. Zuerst hatte die "Bild" berichtet. Die Strafanzeige gegen Reichelt liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. Bei der Anzeige geht es um Beleidigung beziehungsweise Verleumdung, verhetzende Beleidigung und Volksverhetzung. Rüdiger selbst wollte sich zu der Angelegenheit nicht äussern.
Reichelt blieb am Montagabend bei seiner Bewertung der Geste Rüdigers und erklärte auf X zudem: "Auch und gerade weil es um einen beliebten Nationalspieler geht, darf man sich nicht einschüchtern lassen. (...) Was Antonio Rüdiger und der DFB hier anwenden, sind Einschüchterungsmethoden."
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Innenministerium bewertet Geste als "unproblematisch"
Das Bundesinnenministerium erklärte laut "Bild", aus seiner Sicht sei der erhobene Finger "als Glaubensbekenntnis zu verstehen und insofern mit Blick auf die öffentliche Sicherheit als unproblematisch einzuordnen. Dies gilt unabhängig von der Tatsache, dass islamistische Gruppen dieses Symbol vereinnahmen und für ihre Zwecke missbrauchen". Das Zeigen des Fingers könne in bestimmten Kontexten als Zeichen einer salafistischen beziehungsweise islamistischen Radikalisierung angesehen werden, wenn Akteure sich bewusst dieser Mehrdeutigkeit bedienten. "Hier kommt es auf die Betrachtung im Einzelfall an", hiess es vom Ministerium weiter. (dpa/ska)
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