Die deutsche Nationalmannschaft hat am Freitagabend eine bittere 2:4-Pleite gegen die Niederlande kassiert. Der Fanklub des DFB-Teams kam dagegen mit einem blauen Auge davon und schrammte mit seiner Choreo vor Spielbeginn knapp an einem Eklat vorbei.
"Volley!"? Oder eher "voll ey!"? Zuschauer an TV-Bildschirmen und vor Ort wunderten sich gleichermassen über den Schriftzug, der vor dem Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen die Niederlande auf den Rängen des Hamburger Volksparkstadions zu lesen war.
Der Fanklub des DFB-Teams hatte sich die Choreografie ausgedacht und entsprechend fürs Einlaufen der beiden Mannschaften alles organisiert.
Choreo erst mit Schriftzug "Vollgas" geplant
Ganz abgesehen davon, dass der bedenklich schwache Auftritt des deutschen Teams in manchen Phasen vielleicht eher an Volleyball als an Fussball erinnerte, hatte die rätselhafte Wortwahl nichts mit einer anderen Sportart zu tun.
Es handelte sich vielmehr um eine spontane Rettungsaktion, die dafür sorgte, dass der offizielle Fanklub der deutschen Nationalmannschaft knapp an einem Eklat vorbeischrammte, wie diverse Beiträge in sozialen Netzwerken belegen.
Ursprünglich sollte die Choreo nämlich mit dem Schriftzug "Vollgas" in Kombination mit den Farben der Deutschlandflagge durchgeführt werden.
"Volley": Versteht niemand, ist aber besser
Offensichtlich fiel den Verantwortlichen - zum Glück - gerade noch rechtzeitig auf, dass diese Wortwahl extrem unpassend gewesen wäre und gerade in Kombination mit einem Spiel gegen die Niederlande für einen handfesten Skandal gesorgt hätte.
Schliesslich hatten die Nationalsozialisten das Nachbarland während des Zweiten Weltkrieges besetzt und in dieser Zeit mehr als 100.000 niederländische Juden ermordet.
Ein Grossteil von ihnen wurde in Konzentrationslager auf polnischem Gebiet deportiert und dort in Gaskammern umgebracht.
Das Wort "Gas" in direktem Zusammenhang mit der Deutschlandfahne bei einem Spiel gegen die Niederlande hätte folglich für einen riesigen Eklat gesorgt.
Gut, dass die Organisatoren das offensichtlich kurz vor dem Spiel noch realisiert haben. Lieber ein Textzug, den niemand versteht, als einer, der an Gräueltaten der Nazis erinnert.
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.