Ein glückliches 2:1 gegen Peru, der zweite Auftritt nach dem WM-Debakel hat keine Euphorie bei den deutschen Fans ausgelöst. Vor allem die Chancenverwertung ist mal wieder schwach, aber auch in der Defensive hakt es mal wieder.
Das war kein Fortschritt. Debütant
Beim teilweise wilden Testspiel vor 25 494 Zuschauern in der ausverkauften Rhein-Neckar-Arena glich
Löw hatte "mehr Mut" gefordert
Nach dem kompakten Auftritt gegen Weltmeister Frankreich hatte Löw "mehr Mut" und "spielerische Elemente" gegen den Weltranglisten-20. aus Südamerika gefordert. Und die DFB-Auswahl hielt sich zunächst an die Vorgaben des Bundestrainers, agierte deutlich offensiver und kam in einem unterhaltsamen Spiel durch hohes Pressing zu schnellen Ballgewinnen. Dabei war das Bemühen erkennbar, schneller zum Torabschluss zu kommen. Allerdings erwies sich die Chancenverwertung einmal mehr als grosses Manko, insbesondere
Auf fünf Positionen hatte Löw sein Team verändert, das aus dem Frankreich-Spiel bewährte System mit drei zentralen Mittelfeldspielern blieb aber. Joshua Kimmich agierte wieder auf der Sechs, davor kurbelten
Gündogan war es auch, der nach 110 Sekunden die erste Grosschance von Reus einleitete, allerdings war der starke Gäste-Keeper auf dem Posten. Ähnlich glücklos agierte Reus bei zwei weiteren guten Gelegenheiten im ersten Durchgang (20. und 21.). Mehr hätte auch bei einem Kopfball von
Peruaner waren effizienter
Effizienter waren da die Peruaner, die ihre einzige Chance im ersten Durchgang eiskalt ausnutzten. Dabei machte Debütant Schulz bei seinem Heimspiel in Sinsheim keine gute Figur. Erst verlor der Hoffenheimer den Ball, dann verteidigte er gegen Advincula schlecht, der schliesslich auch noch
Der viermalige Weltmeister zeigte aber schnell eine Reaktion. Mit etwas Glück gelangte der Ball über Kroos zum Leverkusener Brandt, der mit einem feinen Lupfer zum Ausgleich traf. Für den Offensivspieler war es das zweite Tor im 20. Länderspiel. Vorausgegangen war aber wieder ein schneller Ballgewinn durch Ginter in der gegnerischen Hälfte.
Dass es ein schmaler Grat ist zwischen defensiver Stabilität und offensiver Spielinterpretation, zeigte sich zu Beginn der zweiten Halbzeit, als es im deutschen Team einen Rückfall in die fehlerhaften Muster von der WM in Russland gab. Teilweise konfus agierte die DFB-Hintermannschaft, als Peru durch Raul Ruidiaz (48.), Pedro Aguino (53.) und dem Ex-Schalker Jefferson Farfan (58.) zu drei guten Gelegenheiten kam. Auf der Gegenseite liess Werner eine Hundertprozentige liegen (55.).
Mit zunehmender Spieldauer wirkte das deutsche Spiel fahriger, ohne Linie und ohne Struktur. Auch die vielen Wechsel hemmten den Spielfluss. Löw nutzte das volle Wechselkontingent und gab Antonio Rüdiger, Julian Draxler, Nils Petersen, Thilo Kehrer, Thomas Müller und Kai Havertz Einsatzzeit. Der Neu-Pariser Kehrer, der sich gut einbrachte, und Havertz waren neben Schulz die weiteren Debütanten am Abend. Und Schulz durfte sich sogar für sein Siegtor feiern lassen, wenngleich Gallese kräftig mithalf, als ihm der Ball durch die Arme rutschte. © dpa
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