Die Rückkehr von Toni Kroos in die Nationalmannschaft ist nur eine Personalie und ein Baustein von Julian Nagelsmann auf dem Weg zum EM-Kader und zum Heimturnier im Sommer. Der Bundestrainer wird unpopuläre Entscheidungen zu treffen haben, die er bereits ankündigt. Und er lässt sich von einem grossen Erfolg in einer anderen Sportart inspirieren.
Julian Nagelsmann hat seinen Plan für die Heim-EM schon weitgehend im Kopf - er schreckt im Sinne des Erfolges auch nicht vor unpopulären Massnahmen zurück. "Es wird bestimmt der eine oder andere nicht nominiert werden, von dem viele denken, der sei sicher dabei", sagte der Bundestrainer in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel".
Die Spielidee will der 36-Jährige möglichst einfach halten und seine Mannschaft anhalten, "leidenschaftlich" zu verteidigen. "Wir werden mehr Spieler im Kader haben wie
Die deutschen Basketballer nimmt sich Julian Nagelsmann zum Vorbild
Doch nicht nur die muss stimmen. "Ich habe neulich eine Dokumentation über die deutschen Basketballer angeschaut. Man konnte die Gespräche zwischen Trainer und Spielern vor der WM beobachten. Da wurde klar: Jeder Einzelne kannte Monate vor dem Turnier seine Rolle", ergänzte
Für Rückkehrer Toni Kroos gilt das in jedem Fall. "Er wird als Verbindungsspieler im Mittelfeld perfekt in das Team passen, das wir im Kopf haben. Er wird uns guttun mit seiner Erfahrung und Routine", ist Nagelsmann überzeugt. "
Aus deren Reihen holte sich Nagelsmann im Vorfeld des Comebacks von Kroos, der zuletzt bei der EM 2021 das Nationaltrikot trug, Meinungen und Einschätzungen ab. "Ich habe mit vielen Spielern vorab telefoniert und genau zugehört, ob da einer ein Problem mit Kroos haben könnte. Im Gegenteil! Alle waren sehr positiv."
Diese Haltung sehe er auch bei Bayern Münchens
Fussball-Deutschland empfahl er, die hohen Ansprüche etwas herunterzuschrauben. "Wir müssen unser Statusdenken abstellen. Wir reden uns ein, Deutschland sei eine Top-Fussballnation, obwohl wir seit Jahren Misserfolge erleben. So kommt man nicht zurück in die Erfolgsspur. Wir müssen endlich anfangen, Fussball wieder zu arbeiten."
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Ausserdem warnte Nagelsmann davor, das Turnier (14. Juni bis 14. Juli) politisch zu überfrachten. "Ich würde mir wünschen, dass man das Team aus allen Debatten heraushält", sagte er. Alles andere schlage "in der Regel auf die Leistung" - wie bei der WM 2022 in Katar. (sid/dpa/hau)
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Verwendete Quelle
- spiegel.de: "Selbst mein Opa glaubte, sein Sohn sei Soldat"
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