Bundestrainer Joachim Löw hat mit Unverständnis auf die Kritik von Philipp Lahm nach der Weltmeisterschaft reagiert und noch einmal betont, dass er an seinem Führungsstil nichts ändern wolle.

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Philipp Lahm sorgte nach dem WM-Debakel der deutschen Nationalmannschaft mit seiner Analyse für Aufsehen. Der Kapitän der Sieger-Elf von 2014 riet Löw darin zu einem anderen Führungsstil gegenüber der neuen Generation: straffer und weniger kollegial.

"Ich habe es natürlich vernommen, ich finde das in der Art und Weise nicht so richtig", sagte Löw am Freitag in Frankfurt. "Wir haben immer auf Vertrauen und Kommunikation gesetzt", sagte Löw dazu bei Sky Sport.

Löw setzt weiter auf "Kommunikation"

Und weiter: "Wir wissen genau, wie wir mit jungen Spielern kommunizieren und wie wir sie begleiten müssen. In den letzten Jahren haben wir das immer hervorragend geschafft auf unserem Weg, der uns zu vielen Erfolgen geführt hat."

Drei Wochen nach dem erstmaligen deutschen WM-K.o. in der Vorrunde hatten sich Löw und Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff am Mittwoch und Donnerstag zu Gesprächen in der DFB-Zentrale in Frankfurt getroffen.

WM-Analyse dem DFB vorgestellt

Erste Ergebnisse der WM-Analyse wurden am Freitag dem DFB-Präsidium vorgestellt. "Wir haben heute schon eine sehr detaillierte Analyse von dieser WM vorgenommen", sagte Löw.

Man habe bis zum Ende der WM warten wollen, um zu sehen "wohin der Trend im Fussball geht".

Vor rund einer Woche hatte Philipp Lahm den Führungsstil des Bundestrainers kritisiert. Löw müsse aus seiner Sicht nach dem Vorrunden-Aus bei der WM seinen kollegialen Stil ändern. Das sei kein Zeichen der Schwäche, sondern der Weiterentwicklung, meinte der 34 Jahre alte Ex-Bayern-Profi.

"Er muss eine Kultur strafferer, klarerer Entscheidungen etablieren, als er selbst das gewohnt war", hatte Lahm in einem Beitrag für das Portal linkedin.com geschrieben.

Völler und Klopp stärken Löw den Rücken

Unterstützung bekam Löw jedoch von Rudi Völler und Jürgen Klopp. Sie widersprachen Lahm: "Jogi Löw muss sich gar nicht ändern. Er weiss, wie er die Mannschaft zu führen hat", sagte Völler der "Sport Bild".

"Vor einem Jahr hat Jogi mit diesen jungen Spielern den Confed Cup gewonnen. Er weiss, mit welcher Generation er es zu tun hat", fügte der ehemalige Bundestrainer und heutige Sportdirektor von Bayer Leverkusen an.

Klopp forderte ebenfalls in der "Sport Bild" von Lahm eine Präzisierung seiner Ratschläge an Löw. "Führungsstile sind immer dazu da, um an die Gruppe angepasst zu werden, die du hast. Um dazu was zu sagen, müsste Philipp Lahm vielleicht mal ins Detail gehen", sagte der Trainer des FC Liverpool. (dh/dpa)

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