Gerade raus, trocken und unverfroren analysiert ARD-Experte Mehmet Scholl Fussballspiele. Bei der Europameisterschaft 2012 nahm der frühere Topspieler des FC Bayern München mal wieder kein Blatt vor den Mund und kritisierte Stürmer Mario Gomez scharf. Nach über drei Jahren rudert Scholl jetzt zurück, bedauert seine Aussage und entschuldigt sich bei dem Stürmer.

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Alle Fussballfans bejubelten Mario Gomez als Matchwimmer im ersten Spiel der Europameisterschaft 2012 gegen Portugal. Er war es, der seiner Mannschaft mit seinem einzigen Tor zum Sieg verhalf. Doch ARD-Experte Mehmet Scholl hatte eine ganz andere Ansicht über den Stürmer und dessen Leistung im Auftaktspiel. Knallhart analysierte er die Spielweise von Gomez. Er würde viel zu wenig laufen und sei kein zeitgemässer Mittelstürmer. Dann der Satz, der eine Lawine auslöste: "Ich hatte zwischendurch Angst, dass er sich wundliegt."

Reue nach über drei Jahren

Diese direkte und flapsige Kritik beschäftigte Gomez auch noch weit nach dem Turnier. "Er hat diesen Satz gesagt und dann wurde nicht er, sondern ich überall darauf angesprochen. Natürlich kostet das Kraft. Ich kann nur sagen, dass ich solche Dinge nie über andere verbreiten würde", liess der Stürmer später gegenüber der "Welt" verlauten.

Jetzt, nach über drei Jahren bereut Mehmet Scholl seine unpassende Wortwahl und sagte im Interview mit dem "Spiegel": "Ich habe dem Spieler damit richtig geschadet. Das tut mir leid. Es ist Zeit, mich zu entschuldigen. Marios Karriere ist zu gross, als dass man sie auf diesen Spruch reduzieren sollte."

Scholl will zurück auf die Trainerbank

Scholl, der schon einmal das Traineramt der U23-Mannschaft vom FC Bayern München inne hatte, macht im Gespräch mit dem "Spiegel" zudem offenkundig, dass er wieder Ambitionen auf einen Trainerposten habe: "Für mich ist klar, dass ich spätestens nach Ende der TV-Tätigkeit meiner Leidenschaft als Trainer nachgehen werde."

2013 hatte er seinen Trainerposten aufgeben müssen, da es, verbunden mit seiner Anstellung bei der ARD, häufig zu Interessenskonflikte - wie der Fall Gomez - gekommen sei. Dieser kickte zur damaligen Zeit ebenfalls bei den Roten aus München.

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