Mesut Özil bereitet sich mit dem FC Arsenal in Singapur auf die neue Saison vor, erfährt von seinen Kollegen volle Rückendeckung und wird heute auf den Fussballplatz zurückkehren. Zwei Nationalspieler bedauern die Entscheidung des 29-Jährigen derweil.
Nach seinem Rücktritt aus der deutschen Fussball-Nationalmannschaft sollte
Der Verein begründete den Verzicht auf Özil damit, dass dieser sich noch in einer "sehr frühen Phase des Vorbereitungstrainings für die Saison" befinde.
Am Samstag folgt im Rahmen des International Champions Cups noch eine Begegnung gegen Frankreichs Meister Paris Saint-Germain, der jetzt vom ehemaligen Dortmund-Coach
Arsenal-Coach respektiert Özils Entscheidung
Zu seinem Rücktritt und seinen Rassismusvorwürfen gegen den Deutschen Fussball-Bund (DFB) und dessen Präsidenten Reinhard Grindel äusserte sich Özil in Singapur bislang nicht. Der 29-Jährige bekam jedoch Unterstützung aus seinem Verein.
Der neue Arsenal-Trainer Unai Emery, früher bei PSG, sagte: "Das ist Mesuts persönliche Entscheidung. Ich respektiere sie." Özil sei erfahren genug, um mit der Situation umzugehen. Mehrere Spieler äusserten sich ähnlich.
Im Unterschied zu den meisten aktuellen deutschen Nationalspielern meldete sich auch Arsenal-Verteidiger Shkodran Mustafi zu Wort, der mit Özil zusammen 2014 Weltmeister geworden war.
Der 26-Jährige sagte nach einem Bericht von Singapurs Tageszeitung "Straits Times" (Donnerstag): "Als Teamkollege und Freund stehe ich hinter ihm. Ich bin ein bisschen enttäuscht, weil er ein wunderbarer Fussballer ist, der Deutschland viel gegeben hat." Özil werde der Nationalelf fehlen.
Petersen: "Ich bin ein grosser Özil-Fan"
Freiburgs Stürmer Nils Petersen bedauerte den Rücktritt ebenfalls. "Es ist schade, wenn Politik und Fussball vermischt werden", sagte der 29-Jährige, der die WM in Russland knapp verpasst hatte, im Trainingslager seines Teams in Österreich.
"Ich bin ein grosser Özil-Fan. Nachdem er jahrelang seine Knochen hingehalten hat, hätte er einen schöneren Abschied verdient." Die meisten aktuellen Nationalspieler hielten sich mit Kommentaren jedoch zurück.
Nach Angaben eines Arsenal-Sprechers will sich Özil in der Presse zunächst weiterhin nicht äussern. Der Mittelfeldstar hatte seinen Rücktritt am Sonntag über soziale Netzwerke erklärt. Nach 92 Spielen im Nationaltrikot begründete er dies auch mit Rassismus im DFB.
Zugleich warf er Präsident Grindel vor, dieser wolle ihn zum "Sündenbock" für das schlechte Abschneiden bei der WM machen. Der DFB wies die Vorwürfe zurück. Grindel, der nun selbst massiv unter Druck steht, schweigt zu der Angelegenheit bislang. (dpa/fte)
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