Als Jamal Musiala und Florian Wirtz geboren wurden, steckte Deutschland mitten in den Vorbereitungen auf die Heim-WM 2006. Der letzte Titel lag sieben Jahre zurück.
Die Nationalmannschaft war zwar neun Monate zuvor Vize-Weltmeister geworden, eine richtige Erklärung für das Husarenstück in Japan und Südkorea gibt es aber auch im Rückblick nicht. Bei den Europameisterschaften vorher (2000 in Holland/Belgien) und nachher (2004 in Portugal) schieden die Deutschen kläglich und vorzeitig aus. Damals wie heute: eine hausgemachte Krise.
Zukunft des deutschen Fussballs
Gemeinsam kommen sie auf zwei Tore in 35 Länderspielen, was für Vertreter aus der Abteilung Attacke nicht vielversprechend klingt. Bisher gab's zwischen ihnen immer ein Entweder-Oder in der Nationalmannschaft. Daraus wurde, seit sie beim 3:1 gegen die USA erstmals zusammen das Schwungrad im deutschen Spiel drehten, ein Sowohl-Als-auch. Das ist die forscheste Entscheidung, die Bundestrainer
Jungen Menschen, die gerade dem Teenager-Alter entwachsen sind, spricht man gerne eine Unbekümmertheit zu. Ein Begriff, der verschleiern soll, dass man die nachrückende Generation für naiv und wenig empfänglich für die Bedeutung eines grossen Fussballspiels hält. Das ist natürlich Quatsch. Kein Trainer redet um den heissen Brei herum, wenn Bedeutendes bevorsteht; Welpenschutz gibt's beim Fussball nur in der medialen Nachbetrachtung. Es liegt eher an uns selber, wie schnell wir uns an den neuen Doppelnamen Musiala-Wirtz gewöhnen.
Sieg gegen die USA
Die vielen Steilpässe, Tempoläufe und Dribblings beim 3:1 gegen die USA gehen massgeblich auf das offensive Mittelfeld zurück, wo Jamal Musiala und Florian Wirtz entweder eigene Aktionen starteten oder Räume für die Kollegen schafften. Ständig verursachten sie Unruhe, was die Amerikaner irgendwann verunsicherte und zu den deutschen Siegtoren führte. Man hat keine Gewissheit, dass dieses Wechselspiel immer gelingt, schon gar nicht gegen die taktisch gewiefteren Mexikaner am Dienstag. Aber darum geht's nicht.
Der Neustart der Nationalmannschaft hat mit Julian Nagelsmann nicht nur ein Gesicht auf der Trainerbank bekommen, sondern auch mit den Jungstars auf dem Rasen. Musiala & Wirtz: Das klingt wie Black & Decker nach Handwerkskunst und Durchschlagskraft und soll uns recht sein. Das permanente Feinjustieren mit wechselndem Personal, wie es Vorgänger Hansi Flick praktizierte, führte zu nichts. Niemand wusste, was der andere tat. Das ist die vielleicht wichtigste Erkenntnis aus dem USA-Spiel: Lasst uns das mit Musiala & Wirtz durchziehen.
Verwendete Quellen:
- transfermarkt.de: Florian Wirtz
- transfermarkt.de: Jamal Musiala
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