Als Julian Nagelsmann im September 2023 Bundestrainer wurde, sprachen viele von einem Coup des DFB. Thomas Müller hingegen war seinerzeit sehr skeptisch, was die Eignung von Nagelsmann als Nationaltrainer angeht.
Julian Nagelsmann hat als Bundestrainer wieder Spielfreude und Zuversicht in die deutsche Fussball-Nationalmannschaft gebracht. Bei der Heim-EM im vergangenen Sommer, die zwar letztlich enttäuschend im Viertelfinale gegen Spanien (1:2 n.V.) endete, konnte das DFB-Team zum ersten Mal seit langer Zeit wieder für Begeisterung bei den deutschen Fans sorgen.
Dass es unter
Darum zweifelte Müller an Nagelsmann vor der EM 2024
Einen Grund für seine deutliche Aussage liefert er auch gleich mit: "Du brauchst aus meiner Sicht in dieser Krisensituation, in der wir sind, eine sehr vereinfachte Herangehensweise, die für jeden Klarheit schafft." Zur Erinnerung: Nagelsmann hatte am 22. September 2023 das Amt des Bundestrainers übernommen – zunächst nur bis einschliesslich der damals anstehenden Heim-EM im Sommer 2024. Später verlängerte er seinen Vertrag bis zur WM 2026. Ende Januar gab es eine weitere vorzeitige Vertragsverlängerung bis 2028.
"Es ist echt peinlich."
Das DFB-Team hatte zu dem Zeitpunkt unter anderem Niederlagen gegen Belgien, Polen, Kolumbien und Japan in den Knochen. Letztere kostete den vorherigen Bundestrainer Hansi Flick seinen Posten. Für die von Müller angesprochene vereinfachte Herangehensweise dürfte DFB-Direktor
Da Völler aber keine Trainerambitionen mehr hatte, musste ein anderer gefunden werden. Und der kam in Person von Nagelsmann. Dieser konnte mit einem 3:1-Sieg in den USA dann immerhin für etwas Aufbruchstimmung sorgen, doch diese war mit den zwei Niederlagen gegen die Türkei (2:3) und Österreich (0:2) im November 2023 schnell wieder verflogen. "Es ist echt peinlich", sagte Müller in der Dokumentation in einem damals selbst aufgenommenen Video zu der Pleite gegen Österreich.
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Müller zeigt sich bei Nagelsmann doch noch versöhnlich
Und doch ging es unter Nagelsmann schliesslich steil bergauf, mit teils überzeugenden Leistungen bei der EM und später in der Nations League, in der Deutschland im Viertelfinale steht. Nach der EM zeigte sich auch Müller versöhnlich: "Der Trainer hat uns nicht nur gut zusammen-, sondern auch eingestellt. Die Rollen waren klar verteilt", sagte er.
Während Deutschland im Nations-League-Viertelfinale gegen Italien am 20. und 23. März ums Weiterkommen kämpft, kann Müller sich zurücklehnen. Nach seinem Rücktritt nach 131 Länderspielen und 45 Toren konzentriert sich der 35-Jährige aktuell nur noch auf seine sich dem Ende neigende Karriere beim FC Bayern. Sein Vertrag läuft im Sommer aus, hinsichtlich einer möglichen Verlängerung wollen sich beide Parteien Zeit lassen.
Verwendete Quelle
- Amazon Prime: Thomas Müller – Einer wie keiner (Bezahlinhalt)