Mit dem fünften Sieg im fünften Spiel setzt die Schweizer Nati weiter neue Massstäbe in der WM-Qualifikation. Gegen im Angriff harmlose Letten genügte ein Treffer, um weiterhin mit dem Punktemaximum an der Tabellenspitze der Gruppe B zu logieren. Held des Abends war der eingewechselte Josip Drmic, der mit seinem ersten Ballkontakt die Nati zum Sieg schoss.
Kulinarisch mag man es in Lettland lieber deftig. Teigtaschen mit geräuchertem Speck und Zwiebeln stehen auf der Tagesordnung in der lettischen Küche. Fussballerisch bot der EM-Teilnehmer von 2004 in Genf aber Schonkost. Dennoch brauchte die Nati viel Geduld, um auf dem Weg nach Moskau den harten Brocken Lettland zu verspeisen. Auch weil der 36-jährige FCZ-Keeper Andris Vanins im Kasten der Letten, Shaqiri, Seferovic & Co. mit seinen Paraden an den Rande der Verzweiflung brachte und das Tor wie vernagelt schien.
Am Ende gelang dank Drmic ein historischer Erfolg. Denn erstmals seit 56 Jahren gelangen der Schweiz fünf Siege in Serie.
Die Highlights des Spiels
25.000 kamen zum Spiel gegen Lettland ins Stade de Genéve nach Genf. Kaum einmal befinden sich so viele Zuschauer im Stadion, in dem normalerweise der Challenge-Ligist Servette Genf seine Heimspiele austrägt. Und die Fans sorgten für Anfang an für eine einzigartige Stimmung, skandierten "Hopp Schwiiz".
Nur die Heimelf spielte vorerst nicht so, wie es sich das Publikum vorstellte. Die Eidgenossen drückten zwar, doch Treffer wollte einfach keiner gelingen. Als es nach gut einer Stunde nach wie vor 0:0 stand, wurde es immer ruhiger im Oval. Dann kam Drmic, der Rest ist ein Kapitel für die Schweizer Fussballgeschichte.
Die Szene des Spiels
Erst 93 Sekunden im Spiel erzielte der eingewechselte Josip Drmic in der 66. Minute das entscheidende Tor für die Schweiz. Der bei Borussia Mönchengladbach unter Vertrag stehende Mittelstürmer schraubte sich nach einer Flanke von Mehmedi wuchtig hoch und versenkte den Ball per Kopf aus kurzer Entfernung ins Netz.
Der Star des Spiels
Fast wäre der 36-jährige Gäste-Torhüter Andris Vanins zum Held des Spiels geworden. Was der FC-Zürich-Legionär hielt, war phänomenal. Doch gegen den wuchtigen Kopfball von Josip Drmic war auch er – zum Glück aus Schweizer Sicht – chancenlos. So kürte sich der erst 93 Sekunden zuvor eingewechselte Siegestorschütze zum Star des Abends. Nicht nur weil er mit dem ersten Ballkontakt traf, sondern weil er sich nach einer über ein Jahr anhaltenden Verletzung (Knorpelschaden) gleich wieder seinen immensen Torinstinkt zeigte.
Die Lehren des Spiels
Der Schweiz reichen weiterhin Minimalergebnisse, um das Mass aller Dinge in der WM-Quali-Gruppe B zu bleiben. Jeder Gruppengegner wurde nun einmal besiegt.
Grösstes Manko blieb auch diesmal jedoch die Chancenverwertung. Deshalb braucht es für den TV-Experten Alain Sutter eine Steigerung und mehr Effizienz, wenn man diese Gruppe gewinnen will.
So muss die Schweiz noch nach Portugal – und der regierende Europameister rund um Superstar Ronaldo ist der härteste Gegner im Kampf um Platz eins. Und nur der Erste bucht das Ticket für die WM in Moskau direkt.
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