Matchgewinner Jamie Leweling trifft mit Wucht und beschert Julian Nagelsmann einen Sieg gegen Oranje. Das Viertelfinale der Nations League ist perfekt.
Bei einer rauschenden Weltmeisterparty hat Super-Debütant
Der auffällige Leweling, der erst kurzfristig in die Startelf gerückt war, erlöste das deutsche Team vor 68.367 Zuschauern in der Allianz Arena für eine reife Vorstellung (63.). Die DFB-Auswahl behauptete damit die souveräne Tabellenführung in Gruppe A3 - die Voraussetzungen für die anschliessende Abschiedsfeier mit 300 geladenen Gästen waren geschaffen.
Die 2014er-Weltmeister
Nagelsmann stellte zwei Neulinge auf
Drei Tage nach dem knappen, aber souveränen 2:1 in Bosnien schickte
Weitere Änderungen vollzog der DFB-Coach im defensiven Mittelfeld, wo er in Bayern-Juwel Aleksander Pavlovic, 20, und dem Stuttgarter Angelo Stiller, 23, auf die Sechs der Zukunft vertraute. In der Innenverteidigung rückte für den Leverkusener Jonathan Tah ausserdem Nico Schlotterbeck von Borussia Dortmund ins Team. Im Vergleich zum Hinspiel im September (2:2 in Amsterdam) war die Startelf somit um acht (!) Positionen verändert.
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Zurückhaltend startete das DFB-Team deshalb nicht - im Gegenteil. Nach 100 Sekunden traf Debütant Leweling gar sofort. Doch der slowenische Schiedsrichter Slavko Vincic nahm den Treffer mit rund dreieinhalb minütiger Verzögerung wegen einer Abseitsstellung in der Torentstehung zurück. Nagelsmann griff sich entsetzt mit beiden Händen an die Schläfen.
Der scheinbare Traumstart gab die Richtung vor. Das deutsche Team übte viel Druck aus und suchte nach Balleroberungen sofort die Tiefe. Die Niederländer, die ohne ihren mit Gelb-Rot gesperrten Kapitän Virgil van Dijk auskommen mussten, agierten anfangs unstrukturiert.
Die Rio-Helden Neuer und Müller hatten das deutsche Team unmittelbar vor der Partie noch einmal heiss gemacht. Müller "forderte" am ZDF-Mikrofon: "Ich will Tore sehen." Und Deutschland blieb spielbestimmend, agierte in puncto Leidenschaft, Konsequenz und Laufbereitschaft vorbildlich. Der auffällige Leweling vergab nach einer Hereingabe von Serge Gnabry aus zentraler Position die beste Gelegenheit der ersten halben Stunde, Oranje-Kapitän Stefan De Vrij rettete kurz vor der Linie (27.).
Die Elftal erarbeitete sich zunehmend zwar eigene Ballbesitzphasen. Die Kontrolle hatte aber eindeutig die deutsche Notelf, der in der ersten Hälfte jedoch immer ein Hauch zum Torerfolg fehlte. Aus dem Pressing heraus traf Gnabry (40.) nur beinahe kurios, kurz darauf kam Tim Kleindienst einen Schritt zu spät (43.).
Ein Eckball löste den Knoten
Auf den Tag genau ein Jahr nach Nagelsmanns Debüt als Bundestrainer in den USA plätscherte die Partie nach dem Seitenwechsel munter vor sich hin. Gefahr für das Tor von Debütant Baumann entstand zunächst aber nicht, die Niederlande verbuchten im ersten Abschnitt nicht einen Torschuss. Ein Eckball löste schliesslich den Knoten. Nach einem geklärten Kleindienst-Kopfball vollendete Leweling mit Wucht.
Auf der Sechs räumte seit der Halbzeit Robert Andrich mit ab, Deutschland war nun um noch mehr Kontrolle bemüht. Aus dem Nichts traf dann jedoch der Ex-Leipziger Xavi Simons für die Niederlande die Latte (77.). Auf der Gegenseite vergab Maximilian Mittelstädt eine Grosschance (83.), ehe Leweling bei seiner Auswechslung mit Standing Ovations bedacht wurde. Baumann rettete in der Folge gegen Donyell Malen (90.) glänzend den Sieg.(SID/bearbeitet von jst)
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