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Mythos San Siro
Am Donnerstag spielt die deutsche Nationalmannschaft im altehrwürdigen Giuseppe-Meazza-Stadion in Mailand, in etwa einem Monat ist dann der FC Bayern an selber Stelle gefordert. Legendäre Spiele gab es sowohl für die DFB-Elf als auch die Münchner im San Siro, einem der letzten grossen Fussballtempel, bereits einige.
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Es gehört zu den legendärsten Fussballstadien der Welt: das Giuseppe-Meazza-Stadion oder auch San Siro in Mailand. 1926 erbaut und in den vergangenen fast 100 Jahren mehrmals renoviert, gehört die italienische Spielstätte zu den wohl beeindruckendsten Fussballarenen, die es jemals gab. Ein richtiges Stadion mit charakteristischem und einmaligem Aussehen, das sich erfrischend von den mittlerweile üblichen (und sich durchaus gleichenden) Fussballstadien abhebt.
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Was im San Siro, benannt nach dem Mailänder Stadtteil, sofort ins Auge sticht, sind neben dem roten Stahlgerüst auf dem Dach des Stadions die Säulen, die rund um die Arena verteilt sind. Zur Fussball-WM 1990 bekam das Stadion einen dritten Rang, dieser wird von insgesamt elf Türmen gehalten, vier davon ragen deutlich erkennbar ins Innere des Stadions. Die Besonderheit: In diesen vier Türmen befinden sich auch die Aufgänge zu den Rängen – auch Imbissbuden und Toiletten sind unter anderem dort untergebracht. In Italien wird das Stadion auch liebevoll als "La Scala del calcio" ("Das Opernhaus des Fussballs") bezeichnet.
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Ebenfalls besonders: Seit Jahrzehnten teilen sich gleich zwei europäische Topklubs das Stadion. Sowohl AC als auch Inter Mailand tragen ihre Heimspiele im San Siro aus. Zu vergleichen wäre das in etwa so, als würden sich Real und Atlético Madrid oder Manchester United und Manchester City ein Stadion teilen. Eigentlich undenkbar. Nicht so jedoch in Mailand. Logisch, dass es vor allem beim Mailänder Derby besonders hitzig im Giuseppe-Meazza-Stadion zur Sache geht.
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Benannt ist das Stadion nach dem italienischen Fussball-Star Giuseppe Meazza, der in seiner aktiven Karriere sowohl für die AC Milan (1940 - 1942) als auch Inter Mailand (1946 - 1947) spielte. 1934 und 1938 wurde der Stürmer mit Italien Weltmeister. Am 21. August 1979 starb der gebürtige Mailänder im Alter von 68 Jahren.
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Im Stadion selbst ist die Aufteilung – zumindest bei den Derbys – klar verteilt: Die Milan-Fans befinden sich traditionell in der "Curva Sud", der Südkurve des San Siro.
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Die Anhänger von Inter sorgen auf der gegenüberliegenden Seite, in der "Curva Nord", für gute Stimmung.
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Im Rahmen eines Derbys entstand auch eines der ikonischsten Bilder der Sportgeschichte: Inter-Profi Marco Materazzi (l.) und Milan-Star Rui Costa stehen am 12. April 2005 während des Viertelfinals der Champions League im San Siro vor brennenden Feuerwerkskörpern, die zuvor von Inter-Fans geworfen worden sind. Die Partie zwischen den beiden Mailänder Klubs wurde in der 73. Minute zunächst unterbrochen und etwas später endgültig beendet.
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Am 20. März trifft die deutsche Nationalmannschaft im Nations-League-Viertelfinale im San Siro auf Italien. Nicht zum ersten Mal spielt die DFB-Auswahl dabei im Giuseppe-Meazza-Stadion. Vor allem ein Spiel aus der Vergangenheit ging aufgrund einer unrühmlichen Aktion in die Fussball-Geschichtsbücher ein.
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Denn im San Siro kam es am 24. Juni 1990 im Rahmen des WM-Achtelfinals zwischen Deutschland und der Niederlande zum Spuck-Skandal um Rudi Völler (l.) und Frank Rijkaard. Der Ekel-Vorfall ereignete sich nach einem Foul zwischen beiden Spielern, am Ende sahen beide die Rote Karte – Völler völlig unberechtigt, wie das mittlerweile legendäre Bild beweist. Am Ende setzte sich die deutsche Auswahl mit 2:1 durch und wurde später Weltmeister.
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Den Grundstein zum dritten deutschen WM-Titel legte das DFB-Team ebenfalls im Giuseppe-Meazza-Stadion. Am 10. Juni 1990 setzte sich Deutschland im ersten Gruppenspiel deutlich mit 4:1 gegen Jugoslawien durch. Lothar Matthäus, der zu dieser Zeit für Inter Mailand spielte und das San Siro deshalb bestens kennt, netzte gleich zwei Mal ein – hier besonders sehenswert aus der Distanz.
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Auch der FC Bayern, der am 16. April im Champions-League-Viertelfinale gegen Inter im San Siro gefordert ist, erinnert sich mit Sicherheit gerne an das Giuseppe-Meazza-Stadion zurück. Am 7. Dezember 1988 kam es hier zum "Miracolo a Milano", dem "Wunder von Mailand". Im Europapokal-Achtelfinale mussten die Münchner um Klaus Augenthaler (M.) eine 0:2-Pleite aus dem Hinspiel drehen. Am Ende stand es 3:1 für die Bayern, gleichbedeutend mit dem Einzug ins Viertelfinale. Inter um Matthäus (r.) war raus.
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Das San Siro ist ausserdem untrennbar mit einem der grössten Erfolge in der Historie des FC Bayern verbunden: dem Champions-League-Triumph 2001. Ebenso legendär wie der Endspiel-Krimi gegen den FC Valencia ist inzwischen auch die beeindruckende Choreografie der Bayern-Fans vor dem Anpfiff.
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Nach einem 1:1 über 120 Minuten ging es ins Elfmeterschiessen, in dem sich Bayern-Torwart Oliver Kahn unsterblich machte. Der Torwart-Titan hielt gleich drei Strafstösse, hier pariert er den entscheidenden Elfmeter von Valencias Mauricio Pellegrino.
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Am Ende konnte Stefan Effenberg den Henkelpott in den Mailänder Nachthimmel recken. Nach der "Mutter aller Niederlagen" im Champions-League-Finale 1999 gegen Manchester United waren die Bayern-Stars endlich am Ziel ihrer Träume.
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Mit dem FC Schalke hat ein weiterer deutscher Verein beste Erinnerungen an das Mailänder Stadion: 1997 sicherten sich die "Eurofighter" hier den Uefa-Cup – und das ausgerechnet gegen Inter Mailand.
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Doch wird es das Stadion bald nicht mehr geben? Es könne nicht zu erschwinglichen Kosten renoviert werden, teilte Bürgermeister Giuseppe Sala im vergangenen September nach einem Treffen mit Managern von AC und Inter Mailand mit. Vorausgegangen sei eine Machbarkeitsstudie der Vereine. Der Vorschlag der beiden Klubs sei es daher, "auf die Idee eines neuen Stadions zurückzukommen", das auf dem jetzigen Gelände der Arena entstehen soll. Diese Pläne waren bereits 2019 diskutiert worden. Mit dem Abriss würde die Fussballwelt einen der letzten grossen Fussballtempel verlieren.
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