- Bitterer Abend für Italien.
- Die Italiener haben erstmals nach 37 ungeschlagenen Spielen wieder verloren und damit das Nations-League-Finale verpasst.
Revanche gelungen, Rekordserie beendet: Die spanische Nationalmannschaft hat das Kräftemessen der europäischen Topnationen für sich entschieden und das Endspiel der Nations League erreicht.
Der frühere Europameister gewann am Mittwochabend in Mailand gegen den amtierenden Titelträger Italien mit 2:1 und stoppte damit die Weltrekordserie von zuletzt 37 Partien ohne Niederlage der "Azzurri". Knapp drei Monate nach der Niederlage im Halbfinale der EM im Elfmeterschiessen verdienten sich die Spanier den Erfolg durch einen starken und offensivfreudigen Auftritt.
UEFA Nations League: Spanien trifft auf Frankreich oder Belgien
Doppel-Torschütze Ferran Torres (17. Spielminute/45.+2) traf vor rund 37.000 Zuschauern im unter Corona-Bedingungen ausverkauften San Siro für die Gäste. Der Anschlusstreffer durch Lorenzo Pellegrini (83.) kam für die lange in Unterzahl spielenden Italiener zu spät.
Deren Kapitän Leonardo Bonucci hatte in der 42. Minute die Gelb-Rote Karte gesehen. Im Finale am Sonntag trifft Spanien auf Belgien oder Frankreich, die sich im zweiten Halbfinale am Donnerstag in Turin gegenüberstehen.
Beide Mannschaften starteten schwungvoll und boten den Fans gute Unterhaltung. Nach etwas mehr als einer Viertelstunde wurden die Gäste belohnt. Am Spielfeldrand jubelte Nationaltrainer Luis Enrique euphorisch, schliesslich war er wegen seiner Nominierung heftig kritisiert worden.
Kein Spieler von Real Madrid im Aufgebot, dafür der 17 Jahre alte Gavi vom FC Barcelona sogar in der Startelf. Der offensive Mittelfeldspieler avancierte zum jüngsten spanischen Nationalspieler und löste Ángel Zubietas Marke aus dem Jahr 1936 ab.
Enrique darf sich bestätigt fühlen
Doch Enrique durfte sich früh bestätigt fühlen. Nachdem die Italiener durch Federico Chiesa die erste Chance hatten (5.), wurden die Spanier immer stärker. Mikel Oyarzabals Schuss wurde noch abgeblockt (13.), ehe eine feine Kombination zum 1:0 für die Gäste führte.
Oyarzabal flankte von links nach innen, wo Ferran Torres per Direktabnahme traf. Nur zwei Minuten später hatte Italiens Nationalkeeper Gianluigi Donnarumma nach einem schlimmen Patzer grosses Glück, dass es nicht früh 0:2 stand.
Der frühere Milan-Torwart wurde wegen seines Wechsels zu Paris Saint-Germain bei seiner Rückkehr von einigen Fans ausgepfiffen. Bei Marcos Alonsos haltbarem Schuss, den er durch die Hände an den Pfosten rutschen liess und den Bonucci artistisch kurz vor der Linie klärte, wirkte er tatsächlich verunsichert (19.). Kurz vor der Pause stand der bereits mit Gelb verwarnte Bonucci erneut im Fokus - weil er nach einem Ellbogeneinsatz gegen Sergio Busquets Gelb-Rot sah (42.).
Personalsorgen auf beiden Seiten
Beide Teams waren ohnehin schon mit Personalsorgen in die Partie gegangen: Bei den Italienern fehlten gleich mehrere Angreifer, allen voran die beim EM-Coup in Wembley erfolgreichen Mittelstürmer Ciro Immobile und Andrea Belotti.
Noch länger war die Ausfallliste bei den Iberern, wo neben Leipzig-Profi Dani Olmo oder Kapitän Sergio Ramos weitere Kräfte wie Álvaro Morata, Gerard Moreno, José Luis Gayá, Carlos Soler, Jordi Alba, Sergio Canales und Marcos Llorente fehlten.
Die Spanier kamen damit besser zurecht. In Überzahl liessen sie in der zweiten Halbzeit nur wenig zu und spielten lange Zeit weiter souverän und solide. Sieben Minuten vor Schluss wurden sie bei einem Konter überrumpelt, retteten den knappen Vorsprung jedoch über die Zeit. (dpa/msc)
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