Julian Nagelsmann muss harsche Kritik einstecken, weil er Bernd Leno aus dem DFB-Kader für die Nations League herauslässt. In Wahrheit aber bekam der Bundestrainer einen Korb von dem England-Profi.

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Lieber Training als Bank: Torhüter Bernd Leno hat seine Absage an Bundestrainer Julian Nagelsmann mit der fehlenden Einsatzperspektive in der deutschen Fussball-Nationalmannschaft erklärt. "Sie haben mir gesagt, dass ich dabei wäre, aber kein Spiel bekomme. Deshalb habe ich mich dazu entschieden, in London zu trainieren", sagte der neunmalige Nationalspieler der "Bild"-Zeitung.

"Ich habe nie Ansprüche gestellt."

Bernd Leno steht zur Verfügung, wenn er der Nationalelf helfen kann.

"Julian weiss, dass ich natürlich immer da bin, wenn sie mich brauchen und ich dem Team wirklich weiterhelfen kann", ergänzte Leno und betonte: "Ich bin mit mittlerweile 32 Jahren kein Newcomer mehr, habe nie Ansprüche hinter Manuel (Neuer) und Marc (ter Stegen) gestellt, sondern immer abgeliefert und nie Sprüche geklopft."

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Leno hatte im Mai 2016 in der DFB-Auswahl debütiert und stand dort zuletzt im September 2021 zwischen den Pfosten. Nach all seinen Spielen in der Bundesliga, der Premier League und international wüssten der Bundestrainer und Torwartcoach Andreas Kronenberg, "was sie an mir haben. Für mich wird es immer eine grosse Ehre bleiben, für die Nationalmannschaft zu spielen, und das bleibt mein Ziel", meinte Leno.

Janis Blaswich ist zurück im Aufgebot der Nationalmannschaft

Der Profi des FC Fulham war nach der Verletzung der neuen deutschen Nummer 1 ter Stegen wieder in den DFB-Fokus gerückt. Bei den Nations-League-Spielen in Bosnien am 11. Oktober (20:45 Uhr/RTL) und drei Tage später in München gegen die Niederlande setzt Nagelsmann aber zunächst auf den Hoffenheimer Oliver Baumann und Alexander Nübel vom VfB Stuttgart. Als dritten Torwart hat er Janis Blaswich (RB Salzburg) geholt.

Diese Personalie stiess bei zwei Ex-Nationalspielern auf Unverständnis. Europameister Fredi Bobic und Weltmeister Roman Weidenfeller äusserten sich im Nachgang der Kader-Bekanntgabe mit kritischen Worten. Bobic sagte in Richtung des Bundestrainers: "Bernd Leno fehlt mir komplett. Ich habe null Verständnis, warum er nicht dabei ist", so Bobic im "Triple - der Schüttflix Fussballtalk" auf Sky. "Die Mischung, die ich jetzt gesehen habe, überzeugt mich überhaupt nicht", ergänzte der Europameister von 1996.

"Für mich ist Bernd Leno definitiv ein Nationaltorwart, der in den Kader muss."

Ex-Nationalkeeper Roman Weidenfeller

Weidenfeller teilte Bobics Ansicht: "Bernd Leno hat aus meiner Sicht die grösste internationale Erfahrung", sagte der frühere Keeper von Borussia Dortmund, der 2014 als Ersatztorhüter Weltmeister geworden war. "Dass er jetzt überhaupt keine Rolle spielt, das verwundert mich schon extrem. Für mich ist Bernd Leno definitiv ein Nationaltorwart, der in den Kader muss." (sid/bearbeitet von hau)

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