Die deutsche Nationalmannschaft feiert gegen Bosnien-Herzegowina einen echten Kantersieg und schnappt sich mit einer Galavorstellung den Gruppensieg in der Nations League.
Mit Spass und Gier zu Torrekord und Gruppensieg: Die Nationalmannschaft hat ihre Fans im letzten Heimspiel des Jahres mit einem weiteren grandiosen Fussball-Festival begeistert und
Schon vor der Reise nach Budapest zum letzten Vorrundenspiel gegen Ungarn am Dienstag wurde der von Nagelsmann als Ziel ausgerufene Gruppensieg in dem UEFA-Wettbewerb damit souverän perfekt gemacht. Der positive Effekt von Platz eins: Im Viertelfinale im März bleiben Kapitän
Fürchten muss die Nationalmannschaft in dieser Form allerdings ohnehin keinen Kontrahenten. Der überforderte A-Liga-Absteiger Bosnien-Herzegowina von Trainer Sergej Barbarez bekam dies gnadenlos zu spüren. Nach der Lektion in Spass-Fussball wechselte Nagelsmann ein Quartett um Musiala und Wirtz zur Schonung nach knapp 60 Minuten aus. Einen Bruch im deutschen Spiel gab es nicht.
Erst Nebel, dann Jubel: Tor nach 80 Sekunden
Schon die elf Spieler, die der Bundestrainer aufs Feld geschickt hatte, wussten von der ersten Minute an genau, was sie zu tun hatten. "Wir sind auf einem guten Weg. Den sollten wir weitergehen", betonte Nagelsmann unmittelbar vor der Partie. Und das taten sie.
Dass er nach nicht mal zwei Minuten das erste Tor der DFB-Elf bejubeln durfte, wird er vorher zumindest gehofft haben. Der dichte Nebel in Freiburg, der bei der Anreise noch die Sicht massiv eingeschränkt hatte, war fast ganz weg und die deutschen Fans unter den Zuschauern hatten freien Blick auf Musialas frühen und famosen Kopfballtreffer.
Über mehrere Stationen landete der Ball bei Kimmich. Der Bayern-Profi, der mit seinem 96. Länderspiel Berti Vogts einholte, flankte in die Mitte auf seinen Münchner Vereinskollegen. Und der liess sich nicht bitten: Musiala stieg in die Luft und köpfte den Ball spektakulär aus acht, neun Metern ins Tor. Gerade mal 1:20 Minuten waren da gespielt.
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Sich mit der frühen Führung zufriedenzugeben, passt nicht in die Ausrichtung der Mannschaft unter Nagelsmann. Von
Leicht machte es Bosnien-Herzegowina, das unter Ex-Bundesliga-Profi Barbarez die sechste Niederlage im siebten Spiel kassierte und gerade mal ein Remis schaffte, den Gastgebern zumindest taktisch nicht. Die Gäste zogen sich weit in die eigene Hälfte zurück. Stuttgarts Angreifer Ermedin Demirovic, der für den überraschend zunächst auf die Bank beorderten Kapitän Edin Dzeko ersetzte, konnte sich offensiv praktisch gar nicht auszeichnen.
Havertz erstes Tor aus dem Spiel heraus seit Anfang Juni
Dafür aber Gladbachs Kleindienst. Nach einem Abwehrversuch der Bosnier landete der Ball bei Robert Andrich. Seinem Schuss gab Kleindienst mit einer kleinen, aber feinen Berührung noch mal eine Richtungsänderung - massgerecht ins Tor. Nach ihrer Achterbahnfahrt unter der Woche im Europa-Park ging es für die Gäste diesmal nur steil bergab. Zu entschlossen, zu klar, zu souverän agierte die deutsche Mannschaft auch bei ihrem letzten Heimauftritt, der als weiterer Stimmungsintensivierer dienen sollte.
Und das auch tat: Havertz dreimal, einmal Musiala, trotz der Defensiv-Taktik der Gäste spielte sich das deutsche Team weiter fleissig Chancen heraus. Dass bei einem der wenigen gegnerischen Angriffe dann auch Torwart Oliver Baumann an ehemaliger alter Wirkungsstätte einen Schuss von Nail Omerovic (34.) ohne Mühe festhielt und kurz vor der Pause gegen Holstein Kiels Armin Gigovic glänzend parierte, passte zu einem äusserst gelungenen deutschen Fussballabend.
Erst recht, als dann auch Havertz traf. Voraus ging eine herrliche Kombination. Für Havertz war es nach drei Elfmeter-Treffern das erste Tor aus dem Spiel heraus im DFB-Trikot seit dem 7. Juni bei 2:1 im EM-Test gegen Griechenland. Da wollte sich auch Wirtz nicht lumpen lassen und traf wenige Minuten nach dem Seitenwechsel. Beim direkt verwandelten Freistoss sah Gäste-Keeper Nikola Vasilj vom FC St. Pauli nicht gut aus - zumal er zuletzt in der Liga ein vergleichbares Tor durch Musiala kassiert hatte.
Matthäus-Urteil: "Deutsche Mannschaft spielt Traumfussball"
Per Abstauber erhöhte Wirtz dann noch mal, ehe er und auch Musiala unter Applaus ausgewechselt und von einem sichtbar erfreuten Nagelsmann an der Seitenlinie empfangen wurden. "Die deutsche Mannschaft spielt Traumfussball heute", schwärmte Rekordnationalspieler Lothar Matthäus noch bevor die nächsten Treffer fielen. In seinem ersten Länderspiel seit dem EM-Aus war Sané nur wenige Minuten nach seiner Einwechslung für Musiala zur Stelle, ehe noch einmal Kleindienst traf. (dpa/bearbeitet von best)
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