Mit einem Sieg gegen Liechtenstein hat das ÖFB-Team die Qualifikation für die Europameisterschaft souverän beendet. Auch in den Spielen davor hat die Koller-Elf eine konstante und beeindruckende Leistung abgeliefert. Viele hätten das bis vor einem Jahr nicht für möglich gehalten. Wir schauen uns an, was das ÖFB-Team so stark macht.
Viele erwarteten nach dem Auftaktspiel zur EM-Qualifikation für 2016 einen steinigen Weg. Das Spiel im September 2014 zu Hause gegen Schweden endete mit einem Remis. Wohl der grösste Optimist hätte nicht zu hoffen gewagt, dass Österreich alle neun restlichen Spiele gewinnen sollte.
Sieger-Mentalität
Unzählige Dinge liefen gut für
Ein Team im perfekten Alter
Für den Erfolg spricht auch, dass der Grossteil des ÖFB-Teams in Topform ist. Die meisten Kicker sind Mitte bis Ende Zwanzig. Sie bringen viel Erfahrung und gleichzeitig eine ausgezeichnete Fitness mit. Und der oft besprochene "Auswärtsfluch" scheint der Vergangenheit anzugehören - das Nationalteam gewann jedes einzelne der fünf Auswärtsspiele. Marc Janko, der in zehn Spielen sieben Tore erzielte, präsentiert sich als eiskalter Vollstrecker. Auch Zlatko Junuzović, Martin Harnik, David Alaba und Marko Arnautović sind in ihrer derzeitigen Form ständig für ein Tor gut.
Während der Sperre von Marc Janko sprang Rubien Okotie ein und erzielte gegen Russland und Montenegro zwei Treffer. Generell passt bei Österreich momentan auch die zweite Garnitur. Auf der Ersatzbank finden sich Top-Spieler. Zudem kann Coach Marcel Koller auf gefährliche Offensivspieler zurückgreifen und bleibt damit wenig berechenbar.
Was noch besser laufen könnte
Die Euphorie ist gross. Österreichs Team ist in vielen Bereichen sehr stark. Und trotzdem gibt es Dinge, die das ÖFB-Team noch besser machen könnte. So gelangen zwar vier Elfmetertore, jedoch kein einziger Treffer nach einer Ecke oder durch einen Freistoss. Die österreichischen Verteidiger könnten torgefährlicher sein. David Alaba könnte sein ohnehin riesiges Potenzial womöglich noch steigern, wenn er bei Bayern München regelmässig im offensiven Mittelfeld zum Einsatz käme.
Auch die Chancenauswertung der Mannschaft könnte noch besser funktionieren. Das abschliessende 3:0 am Montag gegen Liechtenstein war der Auftakt zu einer grossen Party. Es wurden aber auch viele Chancen liegen gelassen. Unterm Strich darf man der österreichischen Leistung während der EM-Qualifikation ein blumiges Adjektiv anheften. Es war grandios, was die Spieler im letzten Jahr geleistet haben. Nun gilt es, nicht übermütig zu werden. Und dann wäre da noch die Erwartungshaltung von Medien und Fans. Wobei, wie gesagt: Mit Druck umzugehen, das ist jeder einzelne Spieler des ÖFB-Teams gewohnt.
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