Bei Poldis Abschied tritt erstmals sein Sohn Louis ins Rampenlicht

Bei seinem grossen Abschied beim 1. FC Köln macht der Mann des Abends natürlich auch ein Tor. Gewohnt sicher verwandelt Lukas Podolski einen Elfmeter.

Podolskis Freude über den Treffer für seinen Herzensklub ist natürlich gross. Selten dürfte das Klopfen auf das Vereinswappen auf dem Trikot so ernst gemeint gewesen sein wie in diesem Moment.

Vor ausverkauftem Haus gibt sich die geballte deutsche Fussball-Prominenz die Ehre, das Team "Poldis 11" coacht Weltmeistertrainer Joachim Löw zusammen mit seinem damaligen Assistenten Hansi Flick und dem damaligen Torwarttrainer Andreas Köpke (v.l.n.r.). Auch der damalige Teammanager Oliver Bierhoff (r.) lässt sich die Partie nicht entgehen.

Das Ergebnis ist an einem Abend der grossen Emotionen Nebensache. Auch zahlreiche polnische Fans sorgen im Gästeblock für Stimmung, nachdem es in der Innenstadt zuvor zu einer Auseinandersetzung zwischen polnischen Fans und der Polizei sowie einem Messerangriff gekommen war.

Rund 50.000 Fans finden am Donnerstagabend den Weg ins Kölner Rheinenergiestadion.

Es ist eine der emotionalsten Szenen beim Abschiedsspiel: Kurz vor der Halbzeitpause steht sein Sohn Louis Podolski an der Seitenlinie, der 16-Jährige trägt die Rückennummer 36 – wie einst sein Vater bei dessen Debüt für den 1. FC Köln. Zum ersten Mal stehen Vater und Sohn gemeinsam auf dem Rasen.

Louis Podolski spielt seit der Unterschrift seines Vaters in Polen im Jahr 2021 in diversen Jugendmannschaften von Górnik Zabrze.

Zu seinem grossen Abschied trommelte Podolski auch zahlreiche ehemalige Weggefährten, sowohl vom 1. FC Köln als auch von der 2014er-Weltmeister-Mannschaft, zusammen. Auch Erik Durm (l.) und Matthias Ginter sind dabei.

Christoph Kramer, der nach seinem Abschied von Borussia Mönchengladbach derzeit ohne Verein ist, gibt sich ebenfalls die Ehre.

Benedikt Höwedes war bei der WM 2014 Stammspieler als Linksverteidiger.

Auch Torhüter Ron-Robert Zieler ist einer der Weltmeister von 2014.

Ehemalige Kollegen aus Kölner Zeiten: Dominic Maroh (l.) und Marco Höger.

Bayern-Torhüter Manuel Neuer ist aus der deutschen Nationalmannschaft zurückgetreten und hat deshalb ebenfalls Zeit.

Weitere Weltmeister, die sich die Ehre geben, sind Roman Weidenfeller und ...

... Per Mertesacker!

Um 22:10 Uhr ("Zehn-Uhr-Zehn") macht sich Podolski dann zu "Kölsche Jung" auf seine Ehrenrunde und wird unter tosendem Applaus ausgewechselt. Vor der Südkurve weint er bitterlich.

Später klettert Podolski zu den Fans und bekommt dort auch eine Fackel in die Hand.

Podolski richtet auch das Wort an die anwesenden Fans: "Es war mir eine grosse Ehre, für diesen Verein aufzulaufen, das war immer mein Traum. Diesen Traum habe ich gelebt. Das kann mir keiner mehr nehmen", sagt Podolski nach seiner Ehrenrunde: "Jetzt ist hier auf dem Platz Schluss, aber man sieht sich auf jeden Fall neben dem Platz wieder. Einmal Kölner, immer Kölner."

An einem erfolgreichen Abschiedsabend darf es auch nicht fehlen, dass der Spieler in die Luft geworfen wird. Für Podolski muss es derweil kein endgültiger Abschied vom FC gewesen sein - am Mittwoch hatte der Verein bekannt gegeben, dass er Gespräche mit Podolski über eine unterstützende Rolle nach dem Karriereende führe. (lh/mit Material von dpa)