• Der FC Chelsea reagiert auf die schwache Leistung in der Premier League und entlässt seinen Trainer Frank Lampard.
  • Sein Nachfolger soll schon feststehen.
  • Künftig soll wohl der ehemalige Dortmund- und Paris-Coach Thomas Tuchel das Team rund um Timo Werner und Kai Havertz trainieren.

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Thomas Tuchel soll übereinstimmenden Medienberichten zufolge Trainer des englischen Premier-League-Klubs FC Chelsea werden. Der 47-Jährige werde demzufolge Frank Lampard (42) ersetzen, von dem sich der Klub am Montagmittag getrennt hat. Der frühere Bundesliga-Trainer Tuchel war zuletzt bei Paris Saint-Germain beschäftigt, sein Vertrag in der französischen Hauptstadt war vor Weihnachten aufgelöst worden.

Die Blues hatten am Sonntag das Achtelfinale des FA Cups erreicht - unter Lampard in den vergangenen Wochen aber nur selten überzeugt. "Das war eine sehr schwere Entscheidung", teilte Chelsea mit. "Wir sind Frank dankbar für das, was er in seiner Zeit als Cheftrainer erreicht hat. Doch die jüngsten Ergebnisse und Auftritte haben die Erwartungen des Klubs nicht erfüllt."

Vereinsikone Lampard hatte einen Vertrag bis 2022. "Es gibt niemals einen guten Zeitpunkt, um sich von einer Klublegende wie Frank zu trennen", hiess es, "aber nach längerer Überlegung wurde entschieden, dass ein Wechsel notwendig ist." Zuerst hatte der "Telegraph" von der Trennung berichtet. Chelsea seine Profis demnach am Montag angewiesen, erst am Nachmittag auf dem Trainingsgelände in Cobham zu erscheinen.

Thomas Tuchel wird als heissester Tipp auf Nachfolge gehandelt

Ein Nachfolger für den Engländer scheint schon parat zu stehen: Schon in den vergangenen Wochen hiess es in britischen Medien, Thomas Tuchel, der frühere Trainer des FSV Mainz 05 und von Borussia Dortmund, sei nach seinem unfreiwilligen PSG-Abschied der Topfavorit auf die Nachfolge.

Am Montag berichtete der Sender Sky Sports, die Verpflichtung des 47-jährigen sei fast in trockenen Tüchern. Die "Bild"-Zeitung schrieb von einer "grundsätzlichen Einigung", die Unterschrift fehle aber noch. Chelsea wollte sich zunächst nicht zu einem Nachfolger Lampards äussern.

Als Kandidat auf den Trainerjob an der Stamford Bridge wurde zuletzt auch Ralf Rangnick gehandelt.

Frank Lampard steht seit Wochen unter Druck

Die Blues befanden sich seit Wochen im Tief. Die deutschen Neuzugänge Timo Werner und Kai Havertz, die im Rahmen einer millionenschweren Transferoffensive im Sommer nach London geholt worden waren, haben ihre unumstrittenen Qualitäten bisher nur selten gezeigt. In der Premier League waren die ambitionierten Londoner auf Platz neun zurückgefallen und haben bereits elf Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Manchester United.

Seit der 1:3-Niederlage gegen Manchester City Anfang Januar, bei der die Blues beinahe chancenlos waren, stand Lampard unter Druck. Auch in der Vergangenheit waren die Chelsea-Bosse nie zimperlich, wenn es um eine Trainerentlassung ging. Das erlebten selbst Meistermacher wie José Mourinho und Antonio Conte. Und Lampard, der seit 19 Monaten im Amt ist, hatte als Coach keine Erfolge an der Stamford Bridge vorzuweisen.

Tuchel hatte PSG in der Vorsaison bis ins Finale der Champions League geführt, dort aber gegen den FC Bayern verloren. Den schwerreichen Besitzern aus Katar reichte die Erfolgsbilanz unter dem Deutschen nicht. Sie beendeten die Zusammenarbeit vor Ablauf des Vertrages Ende Juni dieses Jahres.

Frank Lampard hatte sich noch kämpferisch gegeben

Vor dem Pokalspiel am Sonntag hatte sich Lampard noch trotzig geäussert. "Ich bin in erster Linie ein Kämpfer!", sagte er vor der Partie gegen Luton. "So habe ich es geschafft, als Spieler Karriere zu machen. Als ich (als Profi) aufgehört habe, hätte ich auch einfach in den Medien arbeiten können oder mich ganz aus dem Fussball zurückziehen."

Chelsea-Stürmer Werner hatte sich am Sonntag auf der Audio-App Clubhouse noch zurückhaltend zur Trainer-Debatte geäussert. "Ich weiss nicht, ob ein neuer Trainer kommt. Ich bin auch nicht berechtigt zu sagen: 'Der muss weg oder es muss ein Neuer her'."

Es habe auch unter Lampard geklappt. "In den letzten Spielen haben wir ziemlich verhalten nach vorne gespielt. Wenn sich das wieder ändert, werden wir auch wieder gewinnen." (lh/dpa)

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