Die technische Überwachung des Fussballs schreitet voran, allerdings mit überschaubarem Erfolg. Dies belegen die nicht endenden Diskussionen um den Einsatz des VAR. Nun sollen die Trainer mehr Macht erhalten. Jürgen Klopp findet das gut, erntet aber Widerspruch von einem guten alten Bekannten.

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Neben einigen Bundesligatrainern hat sich auch Jürgen Klopp für die Einführung einer sogenannten Challenge ausgesprochen, durch die ein Videobeweis bei Fussballspielen angefordert werden könnte.

"Eine Challenge wäre die Lösung, so etwas in Zukunft zu vermeiden", sagte der Trainer des FC Liverpool dem "kicker" mit Verweis auf die jüngste Fehlentscheidung im Spiel seines Ex-Klubs Borussia Dortmund beim VfL Bochum (1:1). Trotz eines klaren Fouls des Bochumers Danilo Soares im Strafraum an Karim Adeyemi hatte es keinen Elfmeter für den BVB gegeben.

Er habe "die Welt nicht mehr verstanden", sagte Klopp, dass Schiedsrichter Sascha Stegemann keinen Hinweis von Video-Assistent Robert Hartmann erhalten hatte, um sich die Szene selbst noch mal am Bildschirm anzuschauen. Das "wäre das Mindeste gewesen, was der VAR hätte machen müssen".

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Hockey ist für Klopp ein gutes Beispiel

Ein Blick in andere Sportarten zeige, dass die Challenge für mehr Gerechtigkeit sorgen könne, ergänzte Klopp: "Es gibt so viele gute Beispiele, wie das funktionieren kann. Im Hockey etwa hat sich die Challenge längst bewährt." Sie sei auch eine "interessante Idee für den Fussball".

Nach irrem Liverpool-Sieg: Jürgen Klopp rastet aus und verletzt sich

Das Spiel zwischen dem FC Liverpool und Tottenham endete dramatisch - auch für Trainer Jürgen Klopp. Der liess gegen Spielende mächtig Dampf ab. © ProSiebenSat.1

Auch einige Bundesligatrainer wünschen sich die Möglichkeit, bei strittigen Szenen den Videobeweis anfordern zu können. Für Kölns Coach Steffen Baumgart sei "pro Halbzeit einmal" optimal. Für Schalke-Trainer Thomas Reis wäre es eine gute Möglichkeit, "um die Abläufe zu optimieren".

Christian Heidel widerspricht Jürgen Klopp

Sportvorstand Christian Heidel vom FSV Mainz 05 hält von der Idee dagegen "nichts". Er begründete: "Das würde dazu führen, dass jeder Klub eigene Leute beauftragt, die das Spiel auf dem Bildschirm beobachten, um Infos an die Bank weiterzugeben, um dann zu entscheiden, ob eine Challenge veranlasst wird."

Auch Fifa-Schiedsrichter Felix Brych hält eine mögliche Einführung der Challenge für "schwierig", weil "wir viel zu viele Szenen im Graubereich haben, die ja trotzdem jemand entscheiden muss", wie Brych im Podcast "kicker meets DAZN" sagte: "Challenge heisst ja nicht, dass du sofort recht bekommst. Du musst dann auch jemanden haben, der dir recht gibt."

Jochen Drees zeigt sich offen für Neuerungen

DFB-Videobeweischef Jochen Drees betonte jüngst, Neuerungen und Verbesserungen beim Videoschiedsrichter "grundsätzlich offen gegenüber" zu stehen. Beim Thema Challenge müsse man sich aber inhaltlich ausführlich damit auseinandersetzen und "nicht später bei der Umsetzung merken, dass einzelne Aspekte nicht durchdacht worden sind", sagte Drees der Deutschen Presse-Agentur. (dpa/hau)

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