Auch im Alter von 55 Jahren lebt Jürgen Klopp die Spiele seiner Jungs mit dem ihm eigenen Temperament mit. Im Heimspiel des FC Liverpool gegen Tottenham überschreitet Klopp allerdings eine Grenze - und zeigt sich einsichtig. Gegen einen Vorwurf aber wehrt er sich.
Jürgen Klopp "bereut" seine viel diskutierte Auseinandersetzung mit den Schiedsrichtern beim turbulenten Premier-League-Sieg gegen Tottenham Hotspur (4:3) und stellt sich auf Sanktionen ein. "Ich muss wohl eine Strafe erwarten", sagte der Teammanager des FC Liverpool am Dienstag: "Die Schiedsrichter glauben, dass ich ihre Integrität in Frage gestellt habe - was ich jetzt, da ich hier ruhig sitze, nicht tue."
Er habe mit seiner Verbalattacke gegen den Unparteiischen Paul Tierney ("Weiss nicht, was er gegen uns hat") am 30. April "eine Box geöffnet, die ich besser geschlossen gehalten hätte", gab
Jürgen Klopp verletzt sich bei übertriebenem Jubel
Klopp war nach Liverpools 4:3-Siegtor in der Nachspielzeit zum Linienrichter gerannt und hatte ausgiebig vor ihm gejubelt. Dabei zog er sich eine Verletzung im Bein zu. "Erst gab es eine Situation, in der Mo (Salah) gefoult wurde", sagte der 55-Jährige. "Kein Foul, aber ein Foul nach meiner Ansicht. Und dann wurde ein Foul direkt vor meinen Augen (zugunsten von Tottenham) gepfiffen."
Der Freistoss für die Spurs führt schliesslich zum 3:3, worauf Liverpool aber postwendend das Siegtor erzielte. "Das ist eigentlich ein Moment, wo man sich einfach freuen sollte, dass man getroffen hat, aber leider war ich immer noch etwas wütend", so Klopp. "Das führte dann dazu, dass ich so gejubelt habe."
Klopp verriet, dass ihm Tierney die Rote Karte habe zeigen wollen. "Rot, wofür?", habe er verständnislos gerufen. Letztlich kam der ehemalige Mainzer und Dortmunder Coach mit Gelb davon. Dennoch beschwerte er sich im Anschluss über das Verhalten von Tierney ("nicht in Ordnung").
Jürgen Klopp: "Ich habe nicht gelogen"
Er wisse, dass dieser "nicht absichtlich" gegen die Reds entscheide, betonte Klopp jetzt, "aber wir haben nun mal diese Geschichte. Die Schiedsrichter sind jetzt richtig sauer auf mich und behaupten, ich würde lügen - ich habe nicht gelogen. Ich habe an dem Tag vieles gemacht, aber ich habe nicht gelogen. Ich hätte ein paar Dinge nicht sagen sollen, aber von Lügen kann keine Rede sein."
Für den Wiederholungstäter wird eine längere Strafe diskutiert. Das Schiedsrichter-Gremium wies nach der Überprüfung der Tonaufzeichnung des Spiels "jede Andeutung zurück, dass Tierneys Verhalten unangemessen war". Mehrere ehemalige Referees hatten Klopps Verhalten scharf verurteilt und Sanktionen gefordert. (sid/dpa/hau)
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