Jürgen Klopp hört nach der laufenden Spielzeit beim Topklub FC Liverpool als Trainer auf. Zahlreiche Optionen werden genannt, doch der Deutsche hat bereits eine Entscheidung getroffen. Wir prüfen die verschiedenen Optionen.
Die Fussball-Welt hielt am Freitagmittag den Atem an und in Liverpool dürfte wohl die eine oder andere Träne geflossen sein – zumindest bei denjenigen, die es mit dem FC Liverpool halten. In einem Klub-Statement hatte zuvor Liverpool-Trainer Jürgen Klopp angekündigt, dass er nach achteinhalb Jahren bei den "Reds" nach Saisonende nicht mehr Coach des englischen Topklubs sein möchte.
In einer ausführlichen Erklärung in Wort und Bild sagte
Auf einer Pressekonferenz, die wenige Stunden nach seinem Statement stattfand, stellte Klopp aber noch einmal klar, dass er definitiv im kommenden Fussball-Jahr keinen Trainer-Job ausüben werde. Und nach England werde er nicht mehr zurückkehren, "selbst wenn ich nichts mehr zu essen kaufen kann", so Klopp in gewohnter Humor-Manier. Doch wie geht es für den gebürtigen Stuttgarter weiter? In den folgenden Absätzen beleuchten wir verschiedene Optionen.
Deutsche Nationalmannschaft
Jürgen Klopp als Bundestrainer? Ein Traum von wohl vielen deutschen Fans und auch so mancher Verantwortliche dürfte angesichts dieser Lösung von den guten alten Zeiten träumen. Der Vertrag von Bundestrainer Nagelsmann läuft nach der EM 2024 aus, sollte dieser nicht verlängert werden, bräuchte es aber definitiv eine Übergangslösung, da Klopp in der Saison 2024/25 nicht im Fussball tätig sein möchte.
Perspektivisch wäre der Job des Bundestrainers für Klopp aber sicherlich reizvoll, da der 56-Jährige immer nur in Phasen gefordert wäre und die Belastung nicht dauerhaft hoch wäre, wie sie es in einem Topklub wäre.
Die Führungsspitze des DFB gab Klopp jedenfalls wohlwollende Worte mit auf den Weg. "Dass Jürgen Klopp ein genialer Trainer ist, da brauchen wir, glaube ich, nicht drüber zu reden. Dass er auch ein Kandidat als Bundestrainer sein könnte, da brauchen wir auch nicht drüber zu reden", sagte Vizepräsident Ronny Zimmermann am Wochenende in München.
Die charismatische Art von Klopp würde es wohl auch noch einmal deutlich einfacher machen, seine Spielidee im DFB-Team einzupflanzen und seine Beliebtheitswerte sind ohnehin unerreicht aktuell. Fraglich nur, was passiert, wenn er die Hoffnungen und Erwartungen nicht erfüllen kann, aus welchem Grund auch immer?
FC Bayern München
Während seiner Zeit bei Borussia Dortmund piesackte Klopp die Münchner empfindlich, vor allem mit zwei Meisterschaften in Serie. Die Verantwortlichen an der Säbener Strasse haben nicht nur deswegen wohl grossen Respekt und eine gewisse Bewunderung für Klopps Arbeit. Eine Arbeit beim Rekordmeister wäre wohl vergleichbar mit der Arbeit in Liverpool und doch wäre sie anders, da ihm in München keine Zeit für Aufbauarbeit zugestanden wird, sondern der Erfolg von Anfang an da sein müsste.
Gleichzeitig könnte Klopp wohl eine Menge Einfluss erhalten, wie seit Pep Guardiola wohl kein Trainer mehr danach erhalten hat. Fraglich ist allerdings, ob Klopp unbedingt den Machtkampf an der Säbener Strasse erleben möchte, der schon so manchem Trainer geschadet hat.
Borussia Dortmund
Die Verbindung nach Dortmund ist nie ganz abgerissen – allein schon durch die Freundschaft zum BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. Zudem mussten sich viele Trainer der Dortmunder in den vergangenen Jahren immer wieder mit "Menschenfänger" Klopp messen lassen, meist mit schlechterem Ausgang für den jeweiligen aktuellen BVB-Coach. "Kloppo" geniesst Kultstatus beim BVB-Anhang und ist Sehnsuchtswunsch zugleich.
Doch eine Rückkehr nach Dortmund scheint nach aktuellem Stand utopisch zu sein, denn der Name Klopp ist längst eine Weltmarke mit gigantischem Ruf geworden und damit dem des BVB ein Stück weit entwachsen. Aber aus fussballromantischer Sicht wäre es natürlich ein schönes Stück Fussballgeschichte, wenn Klopp wieder an die Seitenlinie des Westfalenstadions zurückkehrt. Und Emotionen sind einer der wichtigsten Bestandteile im Wirken des deutschen Erfolgstrainers.
Das zeigt die Reaktion bei den zahlreichen Liverpool-Fans auf dem Globus, die teilweise Klopps Ankündigung vom Ende bei den Reds mit dem Tod der Queen verglichen haben. Schon jetzt ist aber klar: Seine Zukunft kann der 56-Jährige ganz alleine entscheiden und sollte er sich nach 23 Jahren Trainertätigkeit komplett zurückziehen wollen, wird er auch das mit grösster Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit verkünden, wie er es jetzt bereits mit seinem Aus in Liverpool getan hat.
Verwendete Quellen
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