- Thomas Tuchel ist neuer Trainer des FC Chelsea - nur einen Monat nach seinem Aus in Paris.
- In London wartet eine Grossbaustelle samt verunsicherter deutscher Nationalspieler.
- Warum er genau der richtige Mann für diese Aufgabe ist.
Da ist er schon wieder.
Am Mittwochabend beginnt sein Job bei Chelsea direkt mit einem Heimspiel gegen die Wolverhampton Wanderers - ein unangenehmer Gegner, der gegen den Abstieg aus der Premier League spielt.
Die Ziele der Londoner sind gänzlich andere, nachdem sie seit dem Corona-Restart und vorheriger Transfersperre kolportiert knapp 250 Millionen Euro in neue Spieler investiert haben. Angeblich 80 Millionen Euro davon flossen in die Verpflichtung von
FC Chelsea: Kai Havertz, Timo Werner und Antonio Rüdiger haben zu kämpfen
Doch die deutschen Nationalspieler blieben bislang weit hinter den Erwartungen zurück, ebenso wie DFB-Kollege
Genau hier kommt Tuchel ins Spiel. Bei ihm wissen Spieler in jeder Phase der Partie, was sie zu tun haben. Auch wenn Kritiker bemängeln, dass er sich zu sehr darauf versteift und seine Spieler bisweilen überfordert - er ist damit der Gegenentwurf zu Frank Lampard. Der liess trainieren, wie er in seiner Zeit als Chelsea-Spieler von 2001 bis 2014 auf dem Platz auftrat: Fleiss, Zweikämpfe und physische Präsenz standen im Fokus, weniger innovative Taktiken.
Tuchel hat mit Chelsea auch endlich wieder eine Mannschaft, die er menschlich begleiten kann. Das tat er schon bei früheren Stationen - entgegen aller Vorurteile. Dass er schwierig sei, diese Erzählung befeuerte vor allem BVB-Boss Hans-Joachim Watzke, der wegen seines Selbstbewusstseins in der Branche selbst als schwierig gilt.
Als aber etwa in der Saison 2016/17 bei Mario Götze eine Stoffwechselerkrankung diagnostiziert wurde, stand Tuchel dem WM-Helden beim BVB beinahe väterlich bei. Auch in London trifft auf junge und hochbegabte Profis, die Halt brauchen.
Thomas Tuchel: Erkenntnisse aus der Hirnforschung
Beispiel
Tuchel ist sehr gut darin, Fehler zu identifizieren und zu beheben. Er greift dazu auf Gehirnforschung und unübliche Übungen zurück. So müssen seine Schützlinge beispielsweise bei Spielformen (5 gegen 5) auch mal Gegenstände in der Hand tragen, damit sie nicht am Trikot des Gegners zupfen und so ein Foul riskieren.
Was oft vergessen wird: Auch sportliche Erfolge hat Tuchel vorzuweisen. Unter ihm holte der BVB mit dem DFB-Pokal-Sieg 2017 den letzten grossen Titel seit dem Double 2012. Und mit PSG stand er im letzten Jahr im Champions-League-Finale gegen den FC Bayern, das nur knapp 0:1 verloren wurde. Es sind genau diese Sphären, in die Chelsea wieder vorstossen will.
Verwendete Quellen:
- SZ: Innovativer Querkopf statt Vereinsidol
- Kicker: Tuchel und Chelsea? Das passt!
- Kicker: PSG-Trennung von Tuchel jetzt offiziell
- Zeit Online: Der Gehirntrainer
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