Das neue Bundesligajahr startet mit einem Paukenschlag: Der FC Bayern München entlässt Manager Christian Nerlinger und engagiert Matthias Sammer als neuen starken Mann in der sportlichen Führung. Damit dürfte der Schmusekurs der letzten Jahre Geschichte sein und wieder ein raueres Klima Einzug halten. Das glauben jedenfalls unsere User.
Auf unsere Frage, ob
Mögliches Streitpotenzial ist vor allem zwischen dem 44 Jahre alten Dresdner und seinem zukünftigen Präsidenten Hoeness vorhanden. Beide sind bekannt dafür, kein Blatt vor den Mund zu nehmen. Ihre Devise ist seit jeher, lieber anzuecken als Meinungen zu verschweigen. Obwohl Sammer in seiner letzten Position beim DFB ein gewisses Mass an Diplomatie gelernt hat, bricht das alte "Motzki"-Schema immer wieder durch.
Möglicherweise ist eine deutlichere Art von Streitkultur aber genau das, was sich der FC Bayern in Zukunft erwartet. In der Vergangenheit warnte Präsident Hoeness immer wieder vor "zu viel Harmonie". Die Aussage, man habe sich von Christian Nerlinger aufgrund "unterschiedlicher Auffassungen über das Konzept für die Zukunft der Mannschaft" getrennt, mag zwar stimmen, gibt aber mit Sicherheit nicht die volle Wahrheit wieder. Nerlingers zurückhaltender Umgang mit der Schlägerei zwischen den Superstars Franck Ribéry und Arjen Robben und die eher halbherzigen Sticheleien in Richtung der Dortmunder Konkurrenz können den Vereinsbossen nicht gefallen haben. Von Matthias Sammer darf man in solchen Angelegenheiten ein forscheres Auftreten erwarten. Die berühmte "Abteilung Attacke", für die Hoeness in seiner Zeit als Manager stand, könnte also mit Sammer ein Comeback feiern.
Spannend wird sicherlich, wie sich der vergrösserte Kompetenzbereich des Sachsen niederschlagen wird. Im Gegensatz zu Nerlinger rückt Sammer in den Vorstand auf. Ausserdem ist er zusätzlich zu den regulären Manageraufgaben auch für das gesamte Nachwuchskonzept des Vereins verantwortlich. In diesem Bereich hat Sammer beim DFB grosse Erfolge für sich verbuchen können, was beim FC Bayern natürlich auch niemandem verborgen geblieben ist. Sollte Sammer bei den Münchnern ähnlich gute Ergebnisse abliefern wie beim DFB, würden sich Hahnenkämpfe zwischen ihm und der Vereinsführung wohl schnell von selbst lösen.
Dass es zu Machtkämpfen zwischen dem neuen Sportvorstand und den Bayernbossen kommen wird, steht jedoch für viele unserer Leser ausser Frage. In unserem Forum wurde bereits heiss diskutiert. So schreibt der User "nurder" zum Beispiel: "Da bin ich mal gespannt, wie die beiden 'Raubtiere' Hoeness und Sammer miteinander klar kommen!". In die gleiche Kerbe schlägt "wagnerfranz": "Spätestens Weihnachten gibt's den ersten Knatsch zwischen Sammi und Uli. Das wird eine typische FCB-Gaudi! Wetten, dass?" Wenig Sympathie zu Uli Hoeness zeigt "rayllekutscher": "Der fachlich qualifizierte Sammer kann sich doch auch auf der neuen Position nur sicher fühlen, solange es 'Gott Uli' gefällt."
Allerdings sind auch genügend positive Kommentare zu finden. User "gashdghasgd" begrüsst die Personalentscheidung: "Ich halte die Verpflichtung für vernünftig. Sammer ist eine Persönlichkeit und ein Erfolgsmensch. Genau das braucht Bayern." Während "FFFANN" sich sogar ein "Sammermärchen" erwartet, geht "Meby1945" der Bayern-Umbruch nicht weit genug: "Ein Sammer alleine reicht aber nicht! Dazu gehört auch ein Trainer, der wie Klopp spielen lässt." Einen neuen Trainer wird der FC Bayern aber nach aktueller Planung erst zur nächsten Saison verpflichten. (ae)
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