- Auf höchster Ebene sprechen Bayern-Chef Rummenigge und DFB-Präsident Keller über die Bundestrainersuche des Verbandes.
- Ihren Erfolgscoach Hansi Flick wollen die Münchner nicht vorzeitig als Löw-Nachfolger ziehen lassen.
Karl-Heinz Rummenigge hat sich nach einem Gespräch mit DFB-Präsident
Der deutsche Fussball-Rekordmeister will die gerade erst begonnene Ära mit dem 56-jährigen Flick, der nach der Rücktrittsankündigung von Bundestrainer Joachim Löw (61) nach der Europameisterschaft in diesem Sommer als Nachfolger gehandelt wird, unbedingt über das Saisonende hinaus fortsetzen. "Wir wären ja verrückt, wenn wir jetzt unseren Trainer vorzeitig gehen lassen würden", sagte
Der Vorstandsvorsitzende des deutschen Topklubs, der traditionell auch die meisten Nationalspieler abstellt, berichtete von einem Austausch mit Verbandschef Keller zu Wochenbeginn: "Ich finde den Entschluss des DFB seriös und korrekt, keinen Trainer zu kontaktieren, der vertraglich über den 30. Juni 2021 hinaus gebunden ist." Rummenigge bedankte sich bei Keller für das "offene Gespräch" und fügte einen für ihn massgeblichen Fakt an: "Er hat mir die Haltung des DFB noch einmal bestätigt, die ich sehr anständig finde."
DFB will bei Kandidaten nicht in bestehende Verträge eingreifen
Auf einer Pressekonferenz mit
Der am Jahresende in München ausscheidende Vorstandsboss Rummenigge setzt weiterhin auf Flick, der im November 2019 Niko Kovac zunächst interimistisch und dann dauerhaft als Chefcoach in München ablöste.
"Ich möchte daran erinnern, dass wir gerade die erfolgreichste Zeit in der Geschichte des FC Bayern erleben. Die Mannschaft mit Trainer Hansi Flick an der Spitze hat in den vergangenen Monaten sechs Titel gewonnen und damit etwas Historisches geschafft", sagte Rummenigge.
Hansi Flick hat ein klares "Nein" bisher vermieden
Auch in dieser Saison sind wieder Trophäen in Reichweite. "Aktuell führen wir die Tabelle der Bundesliga mit vier Punkten Vorsprung an und sind auch in der Champions League auf Kurs", sagte Rummenigge. Am Mittwoch empfängt der Titelverteidiger in der Königsklasse Lazio Rom nach einem 4:1 in Italien zum Achtelfinal-Rückspiel. "Zudem spielt die Mannschaft sehr attraktiven Fussball", bemerkte Rummenigge bei seiner neuerlichen Laudatio auf Erfolgscoach Flick.
Im Gegensatz zu Liverpool-Coach Jürgen Klopp hat Flick bislang ein klares "Nein" zum Bundestrainer-Job ab Sommer nicht ausgesprochen. "Ich kümmere mich nicht um die Dinge, die aussen herum sind. Ich möchte hier bei Bayern München noch sehr erfolgreich arbeiten und mehrere Titel gewinnen", sagte der 56-Jährige zuletzt. Spekulationen, "wie meine Zukunft aussieht, verbieten sich", fügte er hinzu.
Flick verwies - wie nun auch Rummenigge - auf seinen Vertrag in München bis 2023. Er habe eine "top Mannschaft", die Arbeit mache ihm "sehr viel Spass". Als Assistent von Löw wurde er 2014 in Brasilien mit der Nationalmannschaft Weltmeister. Anschliessend wechselte er beim DFB auf den Posten des Sportdirektors. Diesen gab er aber im Januar 2017 vorzeitig auf.
DFB bei Suche nach Löw-Nachfolger entspannt
Der DFB verspürt nach Angaben von Keller und Bierhoff keinen Zeitdruck bei der Suche nach einem Löw-Nachfolger. Keller sagte, es gebe "keine Denkverbote" bei den möglichen Kandidaten.
Öffentlich Interesse bekundete in der vergangenen Woche der ehemalige Bundesliga-Coach Ralf Rangnick, der vereinslos ist und verfügbar wäre. Auch Rekordnationalspieler Lothar Matthäus stünde bereit. Denkbar wäre auch eine verbandsinterne (Übergangs-)Lösung mit U21-Coach Stefan Kuntz oder Löws aktuellem Co-Trainer Marcus Sorg. (dpa/lh)
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