Der FC Schalke 04 hat sich beim 0:5 gegen den FC Chelsea in der Champions League bis auf die Knochen blamiert. Die herbe Niederlage gegen die Londoner zeigt aber auch: Die finanzstarken Top-Klubs sind Teams der Kategorie Schalke längst enteilt. Eine Entwicklung, die dem gesamten Wettbewerb schadet. Ein Kommentar.

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Nun ist es wieder Zeit, draufzuhauen. Wie kann sich ein Bundesligist nur so präsentieren? Das fragen sich nicht nur die deutschen Fussball-Fans. Und wieder ist es der FC Schalke 04, der ein jämmerliches Bild in der Champions League abgibt. Nun sollte auch dem Letzten klar sein: Die 0:3-Pleiten gegen den FC Chelsea sowie das 1:6 gegen Real Madrid in der Vorsaison kamen nicht durch Pech und schlechte Form zustande. Die 0:5-Klatsche gegen Chelsea liefert den finalen Beweis: Vereine wie Schalke - wohlgemerkt ein Team, das bei der Gruppenauslosung nur knapp den ersten Topf verpasste - können längst nicht mehr mit den ganz Grossen der Branche mithalten. Darüber dürfte sich niemand freuen. Nicht einmal die Fans der internationalen Top-Klubs.

Mittlerweile ist die Champions League längst zu einer Mehr-Klassen-Gesellschaft verkommen. An der Spitze stehen Vereine wie Real Madrid, FC Bayern München, FC Barcelona und FC Chelsea. Das wundert nicht: Schliesslich sind diese problemlos in der Lage, einen dreistelligen Millionenbetrag für neue Spieler auszugeben. Es folgen Teams wie die ebenfalls investitionsfreudigen Paris St. Germain, Borussia Dortmund, Atletico Madrid oder Manchester City, die zweifellos die Klasse haben, Bayern und Co. ein Bein zu stellen und vielleicht sogar ins Finale einzuziehen. Doch der Rest? Für den ist spätestens nach dem Viertelfinale Schluss.

Für die Top-Teams ist die Gruppenphase mittlerweile nur noch eine lästige Pflicht. Erst ab dem Viertelfinale, wenn einem Verein jeder Gegner zugelost werden kann und Top-Duelle auf Augenhöhe möglich sind, gewinnt die Champions League an Attraktivität. Das Problem: Bis dahin ist die Saison der "Königsklasse" mehr als ein halbes Jahr alt. Und die Grossen der Branche machen dann den neuen Champion höchstwahrscheinlich wieder unter sich aus - eine äusserst bedauerliche Entwicklung.

Trotz des 0:5 gegen Chelsea ist für Schalke noch nicht alles verloren: Gewinnt S04 bei NK Maribor am letzten Spieltag und leisten die "Blues" gleichzeitig mit einem Sieg gegen Sporting Lissabon Schützenhilfe, ziehen die Gelsenkirchener als Gruppenzweiter in die Runde der besten 16 ein. Doch möchte man den Schalkern das wirklich wünschen? Potenzielle Gegner wären dann Real Madrid, Atletico Madrid, FC Barcelona oder Paris St. Germain. Das nächste Debakel, es wäre vorprogrammiert.

Ganz ehrlich, liebe Schalker: dann lieber Europa League!

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