- Die USA haben es vorgemacht, immer mehr Länder ziehen nach.
- Auch in der Schweiz werden Prämien für Fussballerinnen und Fussballer künftig gerecht verteilt.
- In Deutschland und Österreich ist das hingegen bisher nicht der Fall.
Auch der Schweizerische Fussballverband (SFV) sorgt für mehr finanzielle Geschlechtergerechtigkeit. Wie der SFV mitteilte, zahlt Hauptsponsor Credit Suisse künftig die gleichen Prämien an die Frauen- und Männer-Nationalteams aus. Der SFV selbst setze "mit eigenen Massnahmen das Bestreben nach Gleichstellung fort".
Bis 2024 werden im SFV "sämtliche partnerbezogenen Erfolgsprämien" für die Frauen- und Männer-Nationalteams zu 100 Prozent angeglichen. Dies betreffe die Bonuszahlungen, die beispielsweise bei erfolgreicher Qualifikation für eine EM- oder WM-Endrunde oder bei Erfolgen bei diesen Turnieren anfallen. Die zusätzlichen Mittel würden "direkt an die Spielerinnen und Spieler ausbezahlt".
Schweizer Fussball: Auch Ausgleich für kommerzielle Rechte wird bei Männern und Frauen angeglichen
Ebenfalls gleichgestellt werden ab sofort die Entschädigungen für kommerzielle Rechte. Eine weitere Anpassung erfolge im Bereich der UEFA- und FIFA-Einnahmen bei sportlichen Erfolgen.
"Dass unsere langjährige Hauptpartnerin Credit Suisse die Prämienzahlungen angleicht, ist ein starkes Zeichen für den Frauenfussball, das wir unterstützen und mit eigenen Massnahmen weiter vorantreiben", sagte SFV-Präsident Dominique Blanc.
Frauenfussball-Direktorin Tatjana Haenni ergänzte: "Das ist der erste Schritt zur Gleichberechtigung. Ja, es ist nicht Equal Pay auf allen Ebenen. Aber es ist ein erster Schritt. Ein toller erster Schritt."
Gleiche Prämien im Profi-Fussball: USA gehen voran
Wegbereiter bei der Angleichung der Prämien sind die USA. In den letzten Tagen leiteten auch die Fussballverbände Spaniens und der Niederlande entsprechende Massnahmen ein.
Der Deutsche Fussball-Bund (DFB) steht dem Thema noch reserviert gegenüber. Oliver Bierhoff, Geschäftsführer Nationalmannschaften und Akademie, sagte am 9. Juni am Rande der Nations-League-Spiele des Männer-Teams, der Verband tue "alles, dass sie die gleichen Bedingungen haben." Bierhoff merkte mit Blick auf die Ausschüttung der Prämien aber an, dass "Einnahmen und Umsätze bei einem Turnier der Männer ganz anders als bei einem Frauen-Turnier" seien.
Auch in Österreich steht eine gleiche Bezahlung für Männer und Frauen im Fussball aktuell nicht zur Debatte - ein Umstand, der Ex-SPÖ-Politikerin Christa Prets stört. "Dass Frauen im Vereinsfussball weniger verdienen als Männer, ist nachvollziehbar", sagte sie der Tageszeitung "Standard". "Aber auf Teamebene sollten sie gleichgestellt sein. Schliesslich werden Verbände wie der ÖFB auch mit öffentlichen Geldern gefördert."
Die Schweiz ist am Freitag (17:00 Uhr) in Erfurt letzter Testspielgegner der DFB-Frauen vor der Europameisterschaft in England (6. bis 31. Juli). (SID/ank)
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