Auch die Männer-Nationalmannschaft Spaniens kann mit dem Verhalten des Verbandschefs Luis Rubiales im Anschluss an das gewonnene WM-Endspiel der Frauen nichts anfangen und erklärt sich mit Jennifer Hermoso und deren siegreichen Kolleginnen solidarisch. Der Verband kündigt Konsequenzen für Rubiales an.

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Spaniens Fussball-Nationalspieler haben im Kuss-Skandal das Verhalten ihres Verbandspräsidenten Luis Rubiales verurteilt. Noch vor dem Training traten die Kapitäne des Teams im Pressekonferenzraum in Las Rozas bei Madrid vor die Medien.

In einem Statement, das Álvaro Morata in Anwesenheit aller Nationalspieler vorlas, wollten sie sich zu Themen äussern, die dem Image des spanischen Fussballs geschadet hätten. "Wir wollen das Verhalten von Herrn Rubiales zurückweisen, das aus unserer Sicht inakzeptabel war und der Institution, die von ihm vertreten wird, nicht gerecht wird", sagte Morata.

Der spanische Fussball "sollte eine Quelle des Respekts, der Inspiration, der Inklusion und der Vielfalt sein und in seinem Verhalten auf und neben dem Spielfeld mit gutem Beispiel vorangehen", sagte Morata: "Wir stehen fest auf der Seite der im Sport verankerten Werte."

Die Männer-Mannschaft stärkt den Weltmeister-Frauen den Rücken

Das Verhalten des Präsidenten sei "inakzeptabel". Die Männer-Mannschaft solidarisiere sich mit den Spanierinnen: "Wir bedauern, dass ihr Erfolg getrübt wurde."

Der 46 Jahre alte Rubiales hatte nach dem WM-Triumph der Spanierinnen bei der Siegerehrung in Sydney Spielerin Jennifer Hermoso gegen deren Willen auf den Mund geküsst. Er entschuldigte sich notgedrungen öffentlich, lehnte einen Rücktritt trotz massiver Kritik und Rücktrittsforderungen bisher aber vehement ab. Vom Fussball-Weltverband wurde Rubiales allerdings für 90 Tage suspendiert.
Zuletzt hatte Gianni Infantino, Präsident der Fifa, gesagt, der Kuss "hätte nie passieren dürfen".

Spaniens Verband kündigt Konsequenzen für Luis Rubiales an

Der spanische Verband entschuldigte sich derweil bei der "Fussball-Welt" für das "völlig inakzeptable" Verhalten seines Präsidenten und kündigte Konsequenzen an. Der RFEF will "in den kommenden Tagen eine ganze Reihe von Massnahmen ergreifen, um die Führung des Verbandes zu verbessern und den verursachten Schaden so weit wie möglich zu beheben", teilte er mit.

Er wolle sich bei den Fussballinstitutionen aufrichtig entschuldigen, schrieb Interimspräsident Pedro Rocha in dem am Dienstag veröffentlichten Brief, den er zuvor bereits an die entsprechenden Adressaten geschickt haben will. Rubiales' Verhalten spiegele nicht die Werte der spanischen Gesellschaft wider, er habe dieser und dem spanischen Fussball "enormen Schaden" zugefügt.

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Nun sei es Aufgabe des Verbandes, dafür zu sorgen, dass sich ein solcher Fall nicht wiederhole, beteuerte Rocha. Ausserdem unterstütze der RFEF die Fifa und die spanische Sportgerichtsbarkeit dabei, schnellstmöglich zu einer Entscheidung zu kommen, "die den Schaden wieder gut macht". Welche Folgen der Kuss-Skandal konkret für den Verband oder Rubiales haben könnte, blieb aber zunächst unklar.

Luis Rubiales beklagt "falschen Feminimus"

Rubiales war im Mai 2018 zum Präsidenten des spanischen Verbandes gewählt worden. Der Funktionär sitzt auch als Vize im Exekutivkomitee der Europäischen Fussball-Union. Er hatte bei einer ausserordentlichen Generalversammlung des spanischen Fussballverbandes die gegen ihn erhobenen Anschuldigungen gekontert und von einem "falschen Feminismus" gesprochen, der ihn zur Strecke bringen wolle. Rubiales meinte auch, der Kuss sei in gegenseitigem Einvernehmen erfolgt. Hermoso hat dem widersprochen. (dpa/sid/hau)

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