Frankfurt/Main - Im Streit um die künftigen Aufstiegsmöglichkeiten der Regionalligisten kann der Deutsche Fussball-Bund den Unmut der Initiative nachvollziehen und steht als Vermittler bereit. Dies teilte der DFB nach einem Treffen auf dem DFB-Campus in Frankfurt/Main mit.
"Es ist richtig und wichtig, dass wir gemeinsam in den persönlichen Dialog eingestiegen sind. Für mich ist allerdings klar, dass sich die 3. Liga in ihrer jetzigen Struktur sehr gut entwickelt hat und daher unverändert bleiben muss", sagte DFB-Präsident Bernd Neuendorf. "Ich habe deutlich gemacht, dass der DFB bezüglich einer möglichen Regionalliga-Reform weiterhin gerne als Vermittler bereitsteht, diese aber letztlich in der Verantwortung der Regionalverbände und Regionalligaträger liegt."
Die 3. Liga hatte bereits 2017 einen vierten Abstiegsplatz eingebracht. Auf Einladung von DFB-Geschäftsführer Spielbetrieb Manuel Hartmann tauschten nun Vereinsvertreter der Regionalliga Nordost sowie Herrmann Winkler, Präsident des Nordostdeutschen Fussballverbandes (NOFV), und weitere Vertreter ihre Meinungen aus.
Clubs der Regionalliga Nordost haben eine Initiative "Aufstiegsreform" gestartet. Von 18 Nordost-Regionalligisten haben sich 16 dem erneuten Vorstoss angeschlossen. Ihr Ziel: Die Meister sollen direkt aufsteigen. Dazu bedarf es einer Reform der aktuell fünfgleisigen Regionalligen.
Initiative sieht ersten Teilerfolg
"Wir haben einen DFB-Präsidenten erlebt, der unsere Haltung zur Initiative Aufstiegsreform 2025 nicht nur nachvollziehen konnte, sondern dafür spürbares Verständnis gezeigt hat. Das allein ist ein wichtiges Signal - und ein erster Teilerfolg", sagte der Sprecher der Ost-Initiative, Tommy Haeder vom Chemnitzer FC.

Laut MDR soll sich ein Modell auf eine viergleisige Regionalliga stützen, ein anderes die 3. Liga einbeziehen. Im nächsten Schritt soll es nun einen Dialog mit den Regional- und Landesverbänden geben.
Lösung beim Bundestag im November?
Am 7. November soll auf dem DFB-Bundestag eine möglichst einvernehmlich ausgehandelte Lösung beschlossen werden. Vor einigen Jahren war ein Vorstoss aus dem Osten bereits einmal gescheitert. 2017 wurden verschiedene Modelle diskutiert, keines fand eine Mehrheit. Seit 2019 gilt: Ein Meister aus Nord, Nordost und Bayern steigt im jährlich rotierenden System direkt auf, die anderen beiden spielen den vierten Aufsteiger aus.
Der DFB ist seit 2012 statutarisch nicht mehr für die Regionalliga zuständig. Dies war eine Konsequenz der Regionalliga-Reform, die damals vom höchsten DFB-Bundestag mehrheitlich beschlossen wurde. Die Regionalliga wurde von drei auf fünf Staffeln erweitert. © Deutsche Presse-Agentur