Hat die Super League das Chaos der vergangenen Saison verdaut? Am Samstag startet die neue Saison - und einmal mehr geht der amtierende Meister FC Basel als grosser Favorit ins Rennen.

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Die Entlassungswelle bei den Trainern hat ein schlechtes Licht auf die Super League geworden - jetzt will die Topliga wieder sportlich von sich reden machen.

Hinter dem Favoriten FC Basel entbrennt 2013/14 wohl ein heisser Kampf um die internationalen Plätze. Nicht weniger als sieben der zehn Teams in der Super League kommen in Frage. Vizemeister und Cupsieger GC will mit Sicherheit zeigen, was er draufhat.

Bisher musste Basel-Coach Murat Yakin keine schmerzhaften Abgänge hinnehmen, das kann sich aber noch ändern. Innenverteidiger Aleksandar Dragovic hat zumindest schon kundgetan, dass er an einem Wechsel nach Italien interessiert ist. Und wenigstens gerüchteweise hat die AC Fiorentina an Goalie Yann Sommer Gefallen gefunden.

Der FC Zürich hat sich nach einem mauen Start in die vergangene Saison wieder gefangen und zuletzt eine sehr gute Leistung geboten. "Wir wollen die Rückrunde bestätigen - mehr will ich nicht sagen", sagte Cheftrainer Urs Meier der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ). Sein Team muss allerdings mit dem herben Sparkurs zurechtkommen, den die Leitung verordnet hat. Ein Verlust von 10 Millionen Franken schmerzt, ein neuer Hauptsponsor ist noch nicht gefunden, und auch das Budget schmolz von 20 auf 16 Millionen Franken.

Auch St. Gallen, die Young Boys, Thun, Sion und Luzern haben Chancen auf vordere Plätze. Heikel wird es für Lausanne. Die Waadtländer haben sich zwar im Mittelfeld verstärkt, sind aber zu unbeständig. Der FC Aarau wird nach seinem Aufstieg alles daran setzen, sich in der höchsten Schweizer Spielklasse zu halten.

Die wichtigsten Zuzüge

Nach einer - gelinde gesagt - in die Hose gegangenen Saison verstärken die BSC Young Boys ihre Defensive: Sie holen Steve von Bergen vom Serie-A-Absteiger Palermo und Alain Rochat aus der amerikanischen Major League Soccer.

Der FC Lausanne legt vor allem im Mittelfeld zu. Nach Wajdi Bouazzi (Espérance Sportive de Tunis) und Miha Mevlja (ND Gorica) stösst vom französischen Klub Le Mans der Kameruner Patrick Ekeng Ekeng zu den Westschweizern. Vorher haben sich die Waadtländer schon die Dienste von Fabrizio Zambrella gesichert, dessen Vertrag bei Sion Ende der Saison auslief.

Servette setzt auf die Jugend - und stattet gleich vier Youngsters mit Profi-Verträgen aus. Mariton Bytyqi (17, Innenverteidiger), Karim Gazzetta (18, Mittelfeldspieler) und Boris Cespedes (18, Stürmer) haben für zwei Jahre unterschrieben. Verteidiger Damien Hempler (23) hat einen Vertrag über ein Jahr mit Option auf Verlängerung in der Tasche.

Die schmerzhaftesten Abgänge

Der FC Zürich muss kommende Saison auf Stürmer Josip Drmic verzichten: Der 20-Jährige wechselt in die deutsche Bundesliga zum 1. FC Nürnberg. Ex-Weltmeister Gennaro Gattuso zieht es nach Palermo - als Trainer. Lausannes Topscorer Chris Malonga kehrt zurück zum AS Monaco, Jocelyn Roux könnte nach Karlsruhe gehen.

Aller Voraussicht nach verliert der FC Basel sein Toptalent Aleksandar Dragovic: Angeblich bietet Inter Mailand acht Millionen Euro (9,9 Millionen Franken) für den 22 Jahre alten Verteidiger. Thun muss indes den Abgang von Renato Steffen (YB) und Muhamend Demiri (St. Gallen) verkraften.

GC verliert Mohamed Coulibaly an den englischen Klub AFC Bournemouth. Auch Steven Zuber verlässt den Vizemeister und schliesst sich dem russischen Erstligisten ZSKA Moskau an. Und St. Gallens Oscar Scarione tauscht die Super League gegen die türkische Süper Lig ein.

Insgesamt blieb es auf dem Transfermarkt recht ruhig. Spektakuläre Zu- oder Abgänge gab es dieses Jahr nicht - es sind jedoch einige bekannte Gesichter darunter, etwa Alain Nef (FCZ), Berang Safari (FCB) oder Johan Vonlanthen (GC).

Nach dem Trainerchaos der vergangenen Saison setzen die Schweizer Teams auf Kontinuität. Einzig beim Grasshoppers Club Zürich und bei den Young Boys nehmen mit Michael Skibbe und Uli Forte neue Trainer auf der Bank Platz.

1. Runde

Samstag
19:45FC Basel - FC Aarau
19:45BSC Young Boys - FC Sion
Sonntag
13:45FC Zürich - FC Thun
13:45FC Luzern - FC Lausanne Sport
16:00FC St. Gallen - Grasshoppers Club Zürich
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