Thomas Müller hat in einem Interview interessante Einblicke darüber geliefert, wie er die beiden Champions-League-Siege des FC Bayern erlebt hat. Er erklärte unter anderem, dass der Titel von 2001 für ihn das grössere Erlebnis gewesen sei, obwohl er damals nicht selbst auf dem Platz stand.

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Zweimal konnte sich der FC Bayern München bisher den Sieg in der Champions League sichern - 2001 gegen den FC Valencia in Mailand und das zweite Mal vor fünf Jahren im Londoner Wembley-Stadion.

Beim Finale 2013 gegen Borussia Dortmund stand Bayern-Spieler Thomas Müller selber mit auf dem Platz.

Wie er in einem Interview mit "The Players Tribune" jetzt verriet, war der Champions-League-Sieg von 2001 trotzdem der grössere Moment für ihn.

"Der Champions-League-Sieg 2013 war super, aber der Sieg 2001 als Fan war viel grösser. Viel grösser - 100 Prozent", so Müller.

Hoffnung auf den Titel statt Teil des Jobs

In dem Gespräch mit dem Portal, an dem auch Mats Hummels beteiligt war, erklärte Müller zudem, wie diese überraschende Ansicht zustande kommt. "Natürlich ist das für uns Spieler das, worauf wir hinarbeiten, aber du erlebst es ganz anders, weil du einfach versuchst, deinen Job zu erfüllen."

Als Profi sei es das Ziel "das Ding zu gewinnen". Man wolle die Endrunde primär deswegen für die eigene Mannschaft entscheiden, weil man eben versuche seiner Arbeit nachzukommen.

Währenddessen könne man laut Müller als Fan ganz anders an ein solches Endspiel herangehen. Der Titelgewinn sei dann kein Teil des Jobs, sondern "deine Hoffnung und dann ist das eine viel grössere Explosion".

Wie der 28-Jährige weiter erklärte gibt es dafür aber auch Aspekte des Champions-League-Sieges, die man als Spieler mehr schätze. "Man hat durch diese Titel einfach Ruhe", so Müller.

Nachdem man Spielern wie Bastian Schweinsteiger und Philipp Lahm zuvor nachgesagt hatte, sie könnten keine grossen Titel gewinnen, hätte das mit dem Sieg im Finale 2013 aufgehört.

Gewinnen um Ruhe zu haben

Dieses Argument unterlegte Müller noch mit einer Anekdote zu Joshua Kimmich. Zu der Anfangszeit Kimmichs hätte die Mannschaft gefühlt jedes dritte Spiel mit vier Toren Unterschied gewonnen.

"Dann kommen wir in die Kabine, alle duschen, packen ihre Sachen und er hat gedacht, hey wir haben grade 5:0 gewonnen, dass da eine Riesenparty steigt. Aber das passiert nicht. Weiter geht's", so Müller.

Daraufhin hätte er Kimmich erklärt: "Du gewinnst beim FC Bayern nicht, damit du dich über den Sieg freuen kannst, sondern damit du am Sonntag deine Ruhe hast. Damit du einfach in Ruhe irgendwo ein Eis essen kannst ohne dass du dir irgendwelche Gedanken machen musst."

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