Die USA können weiter vom WM-Titel träumen, die Mädels aus England müssen nach Hause fahren. In einem packenden Duell setzt sich der amtierende Weltmeister knapp gegen die "Lionesses" durch. US-Superstar Megan Rapinoe kam dabei überraschend gar nicht zum Einsatz.
Die US-amerikanischen Fussballerinnen stehen zum fünften Mal im Finale einer Weltmeisterschaft. Der Titelverteidiger bezwang am Dienstagabend in Lyon im hochklassigen und spannenden Halbfinale England mit 2:1 (2:1) und trifft im Endspiel der WM in Frankreich am kommenden Sonntag (17.00 Uhr) entweder auf Europameister Niederlande oder Deutschland-Bezwinger Schweden.
Vor fast 60 000 Zuschauern im ausverkauften Stade de Lyon erzielten Christen Press (10. Minute) und Alex Morgan (31.) an ihrem 30. Geburtstag die Tore für das Team von Trainerin Jill Ellis. Ellen White (19.) traf zwischenzeitlich für England zum 1:1 (19.). Die Engländerinnen bestreiten am Samstag somit das Spiel um Platz drei.
Rapinoe fehlt überraschend
In beiden Teams gab es grosse Überraschungen in der Startelf. US-Star
Die Amerikanerinnen legte wie erwartet fulminant und mit viel Tempo los. Bereits in der vierten Spielminute wurde Telford durch einen Schrägschuss von Rose Lavelle geprüft. Und schon nach zehn Minuten machte sich bei den USA die Hereinnahme von Press bezahlt. Mit einem wuchtigen Kopfball nach einer präzisen Flanke von Tobin Heath brachte sie den Rekordweltmeister in Führung. Damit hat das US-Team in allen sechs bisherigen WM-Partien in den ersten zwölf Minuten getroffen.
"Lionesses" geben nie auf
Die "Lionesses" zeigten sich nur kurz beeindruckt und schlugen wenig später zurück. Mit ihrem sechsten Turniertreffer sorgte Starstürmerin White nach einer scharfen Hereingabe von Beth Mead für den raschen 1:1-Ausgleich. Beide Mannschaften spielten in dem hochklassigen Halbfinale mit offenem Visier und schenkten sich nichts. US-Spielführerin Morgan beschenkte sich und ihr Team an ihrem 30. Geburtstag mit der 2:1-Führung (31.). Auch für Morgan war es bereits das sechste WM-Tor nach ihrem Fünferpack zum Auftakt beim 13:0 gegen Thailand.
Nach dem Wechsel nahm die Partie an Härte zu. In der 68. Minute wurde der vermeintliche 2:2-Ausgleich durch White nach Videobeweis wegen einer Abseitsposition nicht anerkannt. In der turbulenten Schlussphase parierte US-Keeperin Alyssa Naeher einen Foulelfmeter von Englands Spielführerin Steph Houghton (84.) und hielt so den knappen Erfolg fest. Die letzten Minuten musste England nach Gelb-Rot für Millie Bright in Unterzahl bestreiten. (mss/dpa)
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