Wenn Fussball-Profis andere Gründe als finanzielle für einen Vereinswechsel angeben, werden sie in der Regel nicht ernst genommen. Umso bemerkenswerter ist Marcel Halstenbergs Plan. Er will aus familiären Gründen nicht nur auf viel Geld verzichten, sondern auch auf die Champions League. Und er riskiert seinen Platz im EM-Kader.
Champions League mit RB Leipzig? Ein fürstliches Gehalt auf dem Konto? Die Chance auf die Europameisterschaft im eigenen Land? Für die Familie würde
Marcel Halstenbergs Nachfolger muss nur noch in Leipzig unterschreiben
Nach einem "Bild"-Bericht soll Halstenberg die Erlaubnis für die Rückkehr bekommen, wenn die Leipziger Verpflichtung des französischen Innenverteidigers El Chadaille Bitshiabu von Paris Saint-Germain perfekt ist.
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Der deutsche Pokalsieger würde Halstenberg wegen seiner langjährigen Verdienste um den Klub ein Jahr vor Ablauf seines Vertrags und zudem für eine Ablösesumme deutlich unter dem Marktwert ziehen lassen. Nach "Bild"-Informationen müssten die 96er nur noch ein bis zwei Millionen Euro für den neunmaligen Nationalspieler zahlen.
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Marcel Halstenberg riskiert seine EM-Teilnahme
Warum aber will Halstenberg weg? Mit Leipzig stieg er in die Bundesliga auf, er holte zweimal den DFB-Pokal und avancierte zum Nationalspieler. Gerade vor der Heim-EM 2024 hätte sich Halstenberg als defensivstarker Linksverteidiger, ein in Deutschland rares Gut, noch einmal Bundestrainer Hansi Flick empfehlen können. Und doch scheint er, der nur 30 Autominuten südlich von Hannover in Laatzen geboren wurde, einen anderen Weg zu wählen. Die Gründe sind so persönlich wie nachvollziehbar.
2020 war sein Vater Andreas verstorben, seine Mutter Petra einige Monate danach. Im Interview mit der "Mitteldeutschen Zeitung" liess Halstenberg im Vorjahr durchblicken, dass er gerade seiner Tochter mehr Zeit mit der Familie ermöglichen will. "Ich war früh sehr selbstständig, bin mit meiner jetzigen Frau mit 18, 19 Jahren zu Hause weggegangen, und seitdem waren wir auf uns allein gestellt. Aber die Familie war im Hintergrund immer da. Jetzt ist es einfach unglaublich traurig, dass meine kleine Tochter ihre Grosseltern väterlicherseits nicht mehr erleben kann", sagte er.
Daher die Idee zur Rückkehr. Bald schon wird Familie Halstenberg ins neue Haus im Hannoveraner Umland umziehen, auch Ehefrau Franziska stammt aus der Gegend. "Ich bin dankbar dafür, dass wir meinen grossen Bruder, mit dem ich ein sehr enges Verhältnis habe, und meine Schwiegereltern, die ich nun schon 18 Jahre kenne und die mittlerweile wie meine eigenen Eltern sind, an unserer Seite haben", so Halstenberg einst. Mit einem Wechsel zu 96, wo er von 1999 bis 2011 spielte, wäre das Familien-Idyll endgültig perfekt. (sid/hau)
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