- Der zweite Anzug sitzt: In der Conference League krempelt Union Berlins Trainer Urs Fischer seinen Angriff kräftig um.
- Doch auch so gelingt dem Tabellenachten der Bundesliga ein souveräner Sieg gegen Maccabi Haifa aus Israel.
Union Berlin und Europa - da wird langsam was draus. Dank seines treffsicheren B-Sturms ist der Fussball-Bundesligist in der Conference League wie von Trainer
Nach dem ersten Gastspiel einer israelischen Mannschaft im Berliner Olympiastadion steht die nächste internationale Reifeprüfung für die Berliner am 21. Oktober mit dem schweren Auswärtsspiel gegen den niederländischen Traditionsclub Feyenoord Rotterdam an. Dann kann in der Gruppe E schon ein wichtiger Schritt zum erhofften Erreichen der K.o.-Runde im neuen Europapokal gemacht werden.
Fischer überrascht im Angriff
Mit seiner Intensiv-Rotation überraschte Union-Trainer Fischer. Kein Max Kruse und erstmal auch kein Awoniyi im Sturm, kein Andreas Luthe im Tor. Die Fixpunkte der Eisernen sassen zur Schonung auf der Bank. Ersatzschlussmann Frederik Rönnow hätte sich kaum einen geruhsameren Abend für sein Debüt aussuchen können. Das von Fischer vorab als besonders gefährlich bezeichnete Umschaltspiel der Gäste aus Haifa fand praktisch nicht statt. Der junge Däne konnte sich kaum auszeichnen.
Union brauchte mit Behrens, Voglsammer und Sheraldo Becker als neuformiertem Dreier-Start-Angriff seinerseits eine ganze Weile, um in Schwung zu kommen. Die für das intensive Union-Spiel wichtigen Mechanismen fehlten ganz offensichtlich. Fast eine halbe Stunde waren die gewohnt euphorischen Fangesänge der 23 342 Zuschauer im rotbeleuchteten historischen Rund unterhaltsamer als das Spiel.
Dann versuchte es Kevin Möhwald (29.) bei seiner Europacup-Premiere aus der Distanz - ohne Erfolg. Behrens (30.) war wenig später überrascht, den Ball im Zentrum sorglos von den Israelis überlassen zu bekommen und gab ihn unfreiwillig schnell wieder her.
Union spielt Sieg souverän nach Hause
Wie es besser geht, demonstrierte der 1:0-Siegtorschütze aus dem Bielefeld-Spiel vom Samstag wenig später. Energisch drang er in den Strafraum ein. Voglsammer musste zu seinem zweiten Europacup-Tor nur noch einschieben. Seinen eigenen zweiten internationalen Treffer verbuchte Behrens kurz nach der Pause. Wuchtig köpfte er zum 2:0 ein.
Im Gegensatz zum 1:3 bei Slavia Prag, als Behrens auch getroffen hatte, liessen sich die Berliner aus mangelnder internationaler Reife diesmal nicht spät überrumpeln. Rönnow musste zwar doch noch ein paar Mal zupacken. In Gefahr geriet der Premierensieg aber nicht mehr, zumal auch Awoniyi nach seiner Einwechslung seine Treffsicherheit noch einmal sehenswert demonstrierte. (mss/dpa)
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