- Heiko Vogel soll unsportliches Verhalten gegenüber Schiedsrichterassistentinnen an den Tag gelegt haben.
- Das hatte Konsequenzen im Verein. Unter anderem trainierte er sechs Einheiten lang die Mädchen- und Frauen-Mannschaften des Bundesligisten.
- Die Spielerinnen der ersten und zweiten Bundesliga kritisieren diese Massnahme in einem offenen Brief.
- Kurz darauf meldet sich der DFB zu Wort.
Borussia Mönchengladbachs U23-Trainer Heiko Vogel soll gegenüber zwei Schiedsrichterassistentinnen unsportliches Verhalten an den Tag gelegt haben. Unter anderem soll der Satz "Frauen haben auf dem Fussballplatz einfach absolut nichts zu suchen" gefallen sein. Das Verhalten hatte Folgen im Verein, doch auch diese stehen in der Kritik. Die Fussballerinnen der ersten und zweiten Bundesliga veröffentlichten einen offenen Brief und forderten ein Statement des DFB zu dem Vorfall.
Der DFB und Vizepräsidentin Hannelore Ratzeburg reagierten wenig später auf diesen Brief. "Ich kann den grossen Ärger der Spielerinnen verstehen und nachvollziehen, dass sie sich dazu öffentlich Gehör verschaffen", schrieb Ratzeburg. Es sei "unbegreiflich, dass man ein Training einer Frauenmannschaft als Teil einer Strafe verordnet", fügte die Funktionärin an.
Der DFB schrieb, man sei seit mehreren Tagen mit dem WDFV im Austausch. Dessen Präsidium hat bereits "eine Überprüfung des Urteils" angeordnet. Die Anordnung der Auflage (sechs Einheiten mit Frauen-Teams) sehe das WDFV-Präsidium "kritisch". Vizepräsident Gundolf Walaschewski forderte eine "lückenlose Aufarbeitung und Prüfung" der Geschehnisse bei dem Regionalliga-Spiel, das bereits Ende Januar stattfand.
Eberl erklärt Trainingseinheiten der Frauenmannschaft
Zuvor hatte Borussia Mönchengladbachs Manager
"Die Strafe waren zwei Spiele Sperre, eine Geldstrafe vom Verband plus eine Geldstrafe vom Verein on top", sagte Eberl am Freitag: "Was er gesagt hat, war ein Fehler, den wir missbilligen. Heiko hat dann im Zuge der Verhandlungen angeboten, Frauen und Mädchen zu trainieren, um seine Wertschätzung für den Frauenfussball auszudrücken. Insofern ist das keine Strafe, sondern ein Angebot."
Spielerinnen fordern Statement des DFB
Die Erklärung stimmte viele Frauen im Fussball offenbar nicht zufrieden. Nationalmannschafts-Kapitänin Alexandra Popp postete einen offenen Brief an den Deutschen Fussball-Bund im Namen "aller Spielerinnen der ersten und zweiten Frauen-Bundesliga" auf ihrem Instagram-Account. Darin wurde eine Stellungnahme des DFB zum Vorfall mit Vogel gefordert. "Uns stellt sich die Frage, wie das Trainieren eines Frauen- oder Mädchenteams als eine Strafe festgelegt werden kann."
Auch auf die Rechtfertigung Eberls, Vogel habe durch das Training seine Wertschätzung ausdrücken wollen, reagierten die Frauen und kritisierten die Aussage scharf. Es sei kein Ausgleich für ein unsportliches Verhalten und dieses Urteil "diskriminiert alle Frauen im Sport und speziell im Fussball".
Des Weiteren wird in dem Brief kritisiert, dass Vogels Verhalten lediglich als unsportlich eingestuft wurde. Die Aussagen seien "beleidigend und diskriminierend". Die Spielerinnen fühlen sich "lächerlich gemacht" und forderten, dass der DFB aktiv wird. (awa/dpa)
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