- Eine stark ersatzgeschwächte deutsche Fussball-Auswahl der Frauen hat sich beim Härtetest gegen Frankreich gut verkauft.
- Am Ende entscheidet ein Torwart-Fehler eine Partie, die trotz der Niederlage Hoffnung macht.
Ein Torhüterinnen-Fehler hat der deutschen Frauenfussball-Nationalmannschaft im vorletzten Länderspiel der Saison eine vermeidbare Niederlage eingebracht. Beim 1:0 (1:0)-Sieg der französischen Mannschaft am Donnerstag in Strassburg markierte Kenzi Dali (30.) mit einem Distanzschuss den Treffer des Abends, der die zu weit vor ihrem Tor postierte Merle Frohms überraschte. Vor rund 3.000 Zuschauern - erst am Mittwoch waren 5.000 Besucher erlaubt worden - war die DFB-Elf über weite Strecken der ersten Halbzeit spielbestimmend. Die grösseren Chancen verbuchten aber die Gastgeberinnen, die deshalb verdient siegten. Am Dienstag spielt die deutsche Mannschaft zum Saisonabschluss in Offenbach gegen Chile (15.00 Uhr/ZDF).
Bundestrainerin
Rauch: "Wir hatten Chancen, haben die aber nicht konsequent zu Ende gespielt"
Voss-Tecklenburg wollte aber dennoch Aktionen ihrer jungen Mannschaft sehen. Und die lieferte. Bis zur Führung der Französinnen spielte nur das DFB-Team. Angeführt von den Bayern-Spielerinnen Sydney Lohmann und Linda Dallmann spielten die Deutschen ballsicher aus der eigenen Abwehr heraus und sorgten mit viel Tempo für ein deutliches Übergewicht. Einzig das Kreieren von Chancen gelang nicht, da die entscheidenden Pässe zu ungenau gespielt wurden oder technische Fehler dies verhinderten. "Es ist enttäuschend, dass wir die Niederlage mit nach Hause nehmen. Wir hatten uns das anders vorgestellt. Phasenweise haben wir das nicht schlecht gemacht. Wir hatten Chancen, haben die aber nicht konsequent zu Ende gespielt. Wir können uns nicht allzuviel vorwerfen, wir haben alles reingehauen", sagte
Das Gegentor, das praktisch aus dem Nichts fiel, sorgte für einen Riss im deutschen Spiel. Die letzte Viertelstunde der ersten Halbzeit gehörte den Gastgeberinnen, die durch Grace Geyoro nach 37 Minuten die grosse Chance zum 2:0 vergaben. Allein auf Frohms zulaufend, scheiterte sie an der stark reagierenden deutschen Torfrau, die damit ihren Fehler vom Gegentor ausbügelte.
Auch nach dem Wechsel fand die deutsche Mannschaft zunächst nicht mehr zur Leistung der ersten halben Stunde zurück. Die Gastgeberinnen erarbeiteten sich nach Ballverlusten der DFB-Elf einige gute Chancen, wobei Bayern-Angreiferin Viviane Asseyi (52.) die beste vergab. Erst danach wurden die Deutschen nach Einzelaktionen besser. So wurde eine Dallmann-Möglichkeit (54.) nach langem Solo von Clara Bühl im letzten Moment geblockt.
Ein geregelter Spielaufbau kam aber nicht zustande, weil das französische Abwehrverhalten besser wurde und es den Gastgeberinnen gelang, frühzeitig zu stören. Damit wurde dem deutschen Team das Tempo genommen. (Gerald Fritsche/dpa/ash)
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