War die Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland gekauft? Ein Skandal, aufgedeckt vom Magazin "Spiegel", beschäftigt derzeit die Fussballwelt. DFB-Präsident Wolfgang Niersbach die Vorwürfe dementiert. Die Öffentlichkeit fragt sich, ob die angeblichen Enthüllungen wahr sind - da meldet sich einer zu Wort, mit dem wohl niemand gerechnet hatte: Der ehemalige Moderator von "Waldis WM-Klub", Waldemar Hartmann, befeuert die Diskussion mit erstaunlichen Aussagen.
Ende vergangener Woche veröffentlichte der "Spiegel" brisante Rechercheergebnisse zur Vergabe der Fussball-Weltmeisterschaft 2006. Demnach soll es schwarze Kassen gegeben haben, mithilfe derer der DFB die Stimmen von vier asiatischen Fifa-Repräsentanten gekauft hätte.
Waldemar Hartmann wirft Deutschen Naivität vor
TV-Legende
"Ich sage heute mit dem Abstand: Haben denn wirklich die Deutschen geglaubt, dass wir diese WM bekommen haben, weil wir so ganz besonders beliebt sind auf dieser Welt, weil wir so tolle Hechte sind, weil wir so gut ausschauen und weil uns alle lieben zum Niederknutschen? Hallo? Die Realität sieht anders aus und der DFB, die deutsche Fussball-Öffentlichkeit, hat mit dieser WM etwas Grossartiges gemacht. Sie haben's aber so bekommen wie viele andere auch."
Für den WM-Zuschlag soll nach einem unbestätigten "Spiegel"-Bericht Geld aus einer schwarzen Kasse des Bewerbungskomitees geflossen sein. Der frühere Adidas-Chef Robert-Louis Dreyfus soll diese Summe aus seinem Privatvermögen zur Verfügung gestellt haben. Das Geld könnte laut "Spiegel" dazu eingesetzt worden sein, um die Stimmen von vier asiatischen Mitgliedern des FIFA-Exekutivkomitees zu gewinnen. Eineinhalb Jahre vor der WM soll Dreyfus das Geld zurückgefordert und über ein Fifa-Konto auch erhalten haben. (sag/dpa)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.