Nach dem Tod von Franz Beckenbauer ist die Trauer in der Fussballwelt gross. Viele seiner ehemaligen Weggefährten machen sich Gedanken, wie man den "Kaiser" auch langfristig angemessen würdigen könnte. Dabei werden unterschiedliche Ideen diskutiert.

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Hitzfeld fordert die "Franz Beckenbauer Arena"

Wenn es nach Ottmar Hitzfeld geht, soll als Hommage an Franz Beckenbauer die Spielstätte des FC Bayern München einen neuen Namen bekommen. "Die Ausstrahlung des FC Bayern hat er zusammen mit Gerd Müller, Uli Hoeness, Karl-Heinz Rummenigge und ein paar anderen mitaufgebaut. Deshalb würde es auch gut passen, wenn man die Allianz Arena in Franz-Beckenbauer-Arena umbenennen würde", sagte Hitzfeld in einem Interview mit t-online.

Aber auch Hitzfeld weiss: Das letzte Wort hat in dieser Hinsicht vor allem das Unternehmen Allianz, das für die Namensrechte des Stadions bezahlt. Und ob es die Namensrechte als Hommage an Beckenbauer abgeben würde, ist sehr fraglich. Hinzu kommt, dass der "Kaiser" zwar einen grossen Anteil daran hatte, dass die Bayern in der Allianz Arena spielen, er ist im 2005 eröffneten Stadion aber natürlich nie selbst aufgelaufen.

Zumindest ein Vorbild gäbe es aber: In Nürnberg verzichtete der Stadionsponsor 2017 auf seine Namensrechte, damit das Stadion wie von den Fans gefordert nach Max Morlock benannt werden konnte.

Kohler will Beckenbauer-Statue neben Müller

Seit September steht sie vor der Allianz Arena: Eine Statue des im August 2021 verstorbenen Gerd Müller, dem erfolgreichsten Torjäger in der Geschichte des FC Bayern. Es erscheint nur folgerichtig, dass neben Müller auch Franz Beckenbauer seine eigene Staute bekommen könnte.

Das findet auch Jürgen Kohler, Weltmeister von 1990: "Gerd Müller hat zu Recht eine Statue neben der Allianz Arena in München bekommen. Ich fände es schön, wenn Franz sich dazugesellen könnte", sagte Kohler in einem Interview im "kicker".

Berti Vogts: Umbenennung des DFB-Pokals

Ex-Bundestrainer Berti Vogts, der mit Beckenbauer als Spieler auch 1972 Europa- und 1974 Weltmeister wurde, schlug folgende Würdigung vor: Der DFB-Pokal, der diesen Namen immerhin schon seit 1953 trägt, solle nach Franz Beckenbauer benannt werden.

Unterstützer dafür fand er schnell: Auch Olaf Thon, Jürgen Kohler und Ex-Werder Manager Willi Lemke fanden an der Idee von Vogts Gefallen. Zumindest Beckenbauers Initialen "FB", witzelten manche in den sozialen Medien, seien ja sowieso schon im Namen vertreten. Wie der DFB erklärte, habe man sich zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Gedanken über den Vorschlag gemacht. Man werde zeitnah überlegen, wie man Franz Beckenbauer angemessen würdigen könne.

Guido Buchwald: Nummer 5 nicht mehr vergeben

"Ich würde sagen, dass die Nummer 5 nicht mehr vergeben wird", schlug Guido Buchwald, der ebenfalls unter Beckenbauer 1990 Weltmeister wurde, bei Sky vor. "Damit auch die Generationen hinterher wissen: Warum gibt es die Nummer nicht? Wegen Franz Beckenbauer."

Er meint damit das Trikot der deutschen Nationalmannschaft. Doch das könnte schwierig werden: Bei Welt- und Europameisterschaften werden normalerweise nur die Nummern 1 bis 23 vergeben. Hier müsste die Nummer 5 also trotzdem vergeben werden. Der FC Bayern München wiederum könnte theoretisch auf die Nummer 5 verzichten, auch im aktuellen Kader trägt die Nummer des "Kaisers" aktuell niemand.

FC Bayern trainiert mit Trauerflor

Während noch über zukünftige Würdigungen diskutiert wird, sind die ersten schon im vollen Gange. Die erste Mannschaft des FC Bayern posierte am Dienstag mit einem Original-Trikot von Beckenbauer und trainierte danach mit Trauerflor. Und auf der Allianz Arena erstrahlt auch in den nächsten Tagen noch der Schriftzug "Danke Franz".

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