Vor sechs Tagen ist die DFB-Elf aus der WM ausgeschieden, ob Joachim Löw weiter Bundestrainer bleibt, war unklar. Nun ist die Entscheidung gefallen. Er bleibt. Das bestätigte der Deutsche Fussball-Bund.

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Das berichten "Bild" und "Sport Bild" übereinstimmend. Auch die "SZ" will die Entscheidung des Bundestrainers erfahren haben.

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Joachim Löw bleibt Bundestrainer. Das bestätigte der Deutsche Fussball-Bund. Zuvor hatte bereits die "Bild", die "Sport Bild" und die "Süddeutsche Zeitung" darüber berichtet.

Nach dem peinlichen Aus der DFB-Elf in der Vorrunde bei der WM 2018 hatte er sich einige Tage Bedenkzeit erbeten. Laut "Bild" hat sich Löw nun fürs Weitermachen entschieden, weil er sich dem DFB verpflichtet fühlt.

"Ich bin sehr dankbar für das Vertrauen, das der DFB weiterhin geschlossen in mich setzt, und ich spüre trotz der berechtigten Kritik an unserem Ausscheiden auch generell viel Rückhalt und Zuspruch", sagte Löw auf der Homepage des DFB.

Seine Enttäuschung sei nach wie vor riesig. "Aber ich möchte nun auch mit ganzem Einsatz den Neuaufbau gestalten. Ich werde gemeinsam mit meinem Team analysieren, Gespräche führen und zum Start der neuen Saison die richtigen Schlüsse ziehen. Das alles braucht Zeit, wird aber alles rechtzeitig bis zum Start in die neue Länderspielsaison im September geschehen."

Grindel: Löw wird Mannschaft zurück in Erfolgsspur führen

Bei seiner Vertragsverlängerung Mitte Mai bis zum Jahr 2022 hat er demnach dem DFB-Präsidium versichert, dass er unabhängig vom Turnierverlauf weitermachen werde.

"Wir hatten einen sehr offenen und vertrauensvollen Austausch, in dem wir viele Punkte angesprochen haben. Wir sind alle der festen Überzeugung, dass wir mit Jogi Löw einen Bundestrainer haben, der sehr genau analysieren, die richtigen Schritte einleiten und unsere Mannschaft zurück in die Erfolgsspur führen wird", kommentierte DFB-Präsident Reinhard Grindel den Entschluss von Löw.

Die Verbandsführung hatte bereits am vergangenen Freitag in einer Telefonkonferenz dafür votiert, trotz des WM-Debakels mit Löw weitermachen zu wollen.

"Tiefgehende Massnahmen" angekündigt

Schon bei der Vertragsverlängerung hatte Löw den Blick weit nach vorne auf einen Neuanfang nach der Endrunde in Russland gerichtet.

"Eine Mannschaft in einem Zeitraum von vier Jahren von einer WM zur nächsten mit vielen jungen Spielern vorzubereiten, das macht mir unheimlich Spass. Deswegen habe ich mit Freude verlängert", sagte er damals im Mai.

Der ehemalige Bundesligacoach Löw arbeitet seit 2004 beim DFB. Er war zunächst Assistent von Bundestrainer Jürgen Klinsmann. Nach der WM 2006 in Deutschland übernahm er von Klinsmann den Chefposten.

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Bei allen Turnieren bis zum Misserfolg in Russland führte Löw das DFB-Team mindestens ins Halbfinale. Die Krönung war der WM-Titel 2014 in Brasilien.

Löw hatte nach dem Aus in Kasan "tiefgehende Massnahmen" angekündigt. Diese muss er nun in Angriff nehmen.

Am 6. September steht in München gegen Frankreich im Rahmen der neuen Nations League das erste Länderspiel nach dem WM-Desaster an.

Watzke hält Verbleib für "wenig überraschend"

Hans-Joachim Watzke bezeichnete den Verbleib von Löw als "wenig überraschend".

"Jeder, der die Szene seit vielen Jahren kennt, konnte daran riechen, dass es genau so kommen wird. Das war für mich keine Sensation", sagte der Geschäftsführer des Bundesligisten Borussia Dortmund.

"Ich hatte den Eindruck, dass es gar keine Entscheidung innerhalb des DFB gab, sondern dass man darauf gesetzt hat, dass sich Löw dann so entscheidet. Das sportlich zu bewerten, ist nicht unsere Aufgabe."

Trotz des schwachen Abschneidens des Titelverteidigers bei der WM mit dem historischen Aus in der Gruppenphase erwartet Watzke keine negativen Auswirkungen auf die Bundesliga: "Der Einfluss wird überschätzt. Genauso gut, wie es auch nicht die Mannschaft gibt. Es gibt schon noch ein paar Mannschaften mehr", kommentierte er.

Mit Verweis auf die dürftige Bilanz der englischen Auswahl in den vergangenen Jahrzehnten sagte Watzke: "Wenn es darum geht, dass die Nationalmannschaft das Prägende einer Liga ist, hätte sich die Premier League in den letzten 30 Jahren schon dreimal auflösen müssen." (cai/ank/dpa)

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