• Deutschland holt gegen Spanien einen Punkt.
  • Zum Matchwinner aus deutscher Sicht wird Joker Niclas Füllkrug.
  • Deutschland muss damit dennoch gegen Costa Rica gewinnen, um ins Achtelfinale einzuziehen.

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Was vom Spiel hängen bleibt: Eine kämpferische DFB-Elf gegen das spanische Pressing-Monster

In der Partie am zweiten Gruppenspieltag der WM in Katar spielte Deutschland gegen Spanien 1:1 (0:0) und hat weiterhin Chancen, das Achtelfinale zu erreichen.

Die Partie hatte schnell den Charakter eines K.-o.-Spiels: Bundestrainer Hansi Flick hatte die Startelf im Vergleich zum unglücklichen 1:2 gegen Japan zum Auftakt auf mehreren Positionen umgestellt - und die Veränderungen schienen sofort Wirkung gezeigt zu haben. In Thilo Kehrer kehrte ein standesgemässer Aussenverteidiger zurück, Niklas Süle und ein bärenstarker Antonio Rüdiger verteidigten zentral. Vor ihnen: das eingespielte Bayern-Duo Joshua Kimmich und Leon Goretzka auf der Sechs. Ilkay Gündogan als Zehner, Thomas Müller rückte in die Sturmspitze.

Spanien machte zwar früh Druck, setzte sich aber meist nicht durch. Dani Olmo mit der besten Chance über die linke Seite, der die Latte traf (7.). Antonio Rüdiger brachte den Ball sogar ins Tor - nach Freistoss von Kimmich - doch der Treffer zählt nicht. Abseits.

Durch das Unentschieden kann Deutschland weiter das Achtelfinale erreichen, muss dafür aber gegen Costa Rica gewinnen. Gleichzeitig darf Spanien nicht gegen Japan verlieren.

Niclas Füllkrug wird für die deutsche Mannschaft gegen Spanien zu einer Art Matchwinner

So hat Niclas Füllkrug Deutschlands Ausgleich gegen Spanien erzielt

Im Stile eines Weltklasse-Mittelstürmers nimmt Niclas Füllkrug gegen Spanien die Vorlage Jamal Musialas auf und hämmert die Kugel ins Netz des Tabellenführers der WM-Vorrundengruppe E. (Teaserbild: Alexander Hassenstein/Getty Images)

Die Stars des Spiels: Alvaro Morata und Niclas Füllkrug

Im Grunde genommen müsste an dieser Stelle der Trainer stehen. Denn Luis Enrique war es, der Morata in der 54. Minute für Ferran Torres einwechselte. Ein echter Mittelstürmer, der gleich für neue Torgefahr – und keine zehn Minuten nach seiner Einwechslung auch für das Tor sorgte. Jordi Alba dribbelte sich über die linke Seite nach vorn und gab auf Morata direkt vor dem Tor stehend ab. Schon stand es 1:0 (62.).

Selbiges auf der deutschen Seite: Trainer Hansi Flick wechselte Mittelstürmer Niclas Füllkrug für Thomas Müller ein (70.). Der 29-Jährige machte sofort Druck nach vorn, kam mehrmals zum Abschluss, bis es klingelte - der Ausgleich in der 83. Minute.

Deutschland holt dank Niclas Füllkrug verdienten Punkt gegen Spanien

In einem hochklassigen Match der Gruppe E hält die deutsche Nationalmannschaft gegen den Favoriten Spanien dagegen und verdient sich gute Noten. Ein Spieler meldet seine Ansprüche auf einen Startelfeinsatz gegen Costa Rica unübersehbar an. (Teaserbild: picture alliance/dpa/Christian Charisius)

Die Szene des Spiels: Deutschlands Ausgleich

Lange haben sie gebraucht, viele Aktionen, viele Chancen nach vorn waren nötig. In der 83. Minute machte der eingewechselte Niclas Füllkrug den verdienten Ausgleich für die deutsche Mannschaft. Leroy Sané spielte den Ball sauber im Strafraum heraus zu Jamal Musiala, der auf der halbrechten Seite zu Füllkrug vorlegte. Eiskalt und in bester Mittelstürmermanier drosch er ihn ins linke obere Eck, vorbei an Unai Simon.

Der Ausgleich, das Achtelfinale lebte plötzlich wieder.

Zum Nachlesen: Spanien gegen Deutschland im Live-Ticker

Die Lehren des Spiels: Spaniens Zauber und Deutschlands Aggression

1. Deutschland hat sich noch nicht aufgegeben

Leon Goretzka bekam den Ball von Ilkay Gündogan vor der Mittellinie und spielte schnell nach vorn zu Gnabry, der an Unai Simon scheiterte und im Abseits stand (10.). Es war die erste dominante Aktion der deutschen Nationalmannschaft in dieser Partie, die Lust auf mehr machte.

Immer wieder kam Deutschland gut zum Angriff, eroberte sich aggressiv den Ball, zum Beispiel mehrfach über Serge Gnabry in der ersten Halbzeit (22., 25.). Joshua Kimmich sorgte mit seinen Standards für mehrere gefährliche Aktionen, unter anderem das erste Tor durch Rüdiger, das wegen Abseits nicht gegeben wurde (40.). Wozu die deutsche Aggression führte, zeigte schliesslich das Tor von Füllkrug.

2. Spanien zaubert: Luis Enriques taktische Raffinessen

Das spanische Gegenpressing fiel auf: Die Mannschaft von Trainer Luis Enrique wollte mit aller Macht den Ball haben und schaltete brandgefährlich um, wenn sie ihn verloren haben – Torgefahr inklusive. Ferran Torres kam beispielsweise perfekt zum Abschluss, schoss nur drüber (33.).

Auffällig auch, wie die spanische Mannschaft den Raum nutzte. Und zwar nahezu jeden Millimeter des Rasens. Auf den Flügeln liefen die Aussenspieler oft weit raus, um Lücken in das deutsche Mittelfeld zu reissen und das Stellungsspiel zu irritieren. Auch die Vorlage zum 1:0 kam von Jordi Alba weit auf der linken Aussenbahn.

3. Defensiv ist die deutsche Elf immer noch wacklig

Thilo Kehrer war mehrfach nicht genau genug an Jordi Alba dran, liess ihn zum Abschluss über die linke Seite kommen. Beim 1:0 durch Morata ging Süle nicht energisch genug an den Torschützen heran, der dadurch einnetzen konnte.

Die Variante, die Hansi Flick gegen Spanien wählte, klappte auf jeden Fall besser, als die Variante aus dem ersten Gruppenspiel. Doch noch immer ergaben sich zu viele Räume und Chancen für Spanien.

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