Der Deutsche Fussball-Bund hat gemeinsam mit Belgien und den Niederlanden den Zuschlag für die Weltmeisterschaft der Frauen 2027 verpasst. Das Turnier wurde am Freitag beim FIFA-Kongress in Bangkok an den einzigen Mitbewerber Brasilien vergeben.

Mehr News zur Fussball-WM

Deutschland ist bei der Vergabe der Fussball-WM der Frauen leer ausgegangen. Die gemeinsame Bewerbung mit Belgien und den Niederlanden unterlag am Freitag bei der Vergabe durch den Kongress des Weltverbands FIFA in Bangkok Brasilien. Nur 78 der 207 stimmberechtigten Mitglieder stimmten für das Turnier in Europa, Brasilien erhielt 119 Stimmen. Nur 197 Stimmen waren gültig. Deutschland war zuletzt 2011 Ausrichter der WM der Frauen.

Gespielt werden sollte in drei Jahren länderübergreifend in insgesamt bis zu 13 Städten. Alle vorgesehenen deutschen Spielorte liegen im Westen: Dortmund, Düsseldorf, Gelsenkirchen und Köln. Laut FIFA-Evaluationsbericht sollte Amsterdam der Ort des Eröffnungsspiels werden, in Dortmund sollte das Finale steigen. Stattdessen richtet nun der brasilianische Verband erstmals in der Geschichte des Weltfussballs eine WM der Frauen in Südamerika aus.

FIFA-Kongress
Gianni Infantino, Präsident des Fussball-Weltverbands FIFA, ist auf einem Bildschirm zu sehen, während er auf dem 73. FIFA-Kongress spricht. © dpa / Uncredited/AP/dpa

Neuendorfs Überzeugungsarbeit vergebens

DFB-Präsident Bernd Neuendorf und die deutsche Delegation hatten in den vergangenen Tagen in Bangkok noch versucht, Überzeugungsarbeit zu leisten. Die brasilianische Bewerbung war international favorisiert worden, auch weil sie im FIFA-Evaluationsbericht leicht besser bewertet worden war. "Wir glauben, dass wir eine ausgezeichnete Bewerbung vorgelegt haben", hatte Neuendorf vor der Vergabe gesagt. Kurz vor der Abstimmung versprach der DFB-Chef auf der Kongress-Bühne "die grösste Feier in der Geschichte des Frauenfussballs." Das Werben blieb jedoch vergebens.

Die anderen europäischen Verbände standen zwar hinter dem UEFA-Trio, Brasilien punktete aber auf dem amerikanischen Kontinent, in Asien und in Afrika. Die USA und Mexiko hatten ihre Bewerbung vor dem Kongress zurückgezogen und einen neuen Anlauf für 2031 angekündigt.

Der Weltverband hatte vorab Aspekte der Bewerbungen wie die Infrastruktur, Nachhaltigkeit, Menschenrechte und rechtliche Fragen bewertet. In der Bewerbung der Europäer bestünde "eine Reihe von rechtlichen Risiken", hiess es. Die Regierungen der Länder hätten die rechtliche Durchsetzbarkeit von eingereichten staatlichen Unterstützungsdokumenten nicht vollständig garantiert. (dpa/fte/ska)

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.