FIFA-Chef Gianni Infantino rudert zurück: An der Fussball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar sollen nun doch nicht 48 Mannschaften teilnehmen. Eine Entscheidung, für die der Weltfussballverband auf viel Geld verzichtet.
Die Erhöhung der Teilnehmerzahl der Fussball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar von 32 auf 48 Mannschaften ist vom Tisch. Die zuvor angestrebte Erweiterungsoption werde nicht weiter verfolgt, teilte die FIFA am Mittwochabend mit. Damit wird die erste WM mit 48 Teams erst 2026 in den USA, Kanada und Mexiko über die Bühne gehen.
"Nach einem sorgfältigen und umfassenden Konsultationsprozess mit allen wichtigen Beteiligten wurde entschieden, dass unter den gegenwärtigen Umständen ein derartiger Vorschlag jetzt nicht unterbreitet werden kann", heisst es in dem FIFA-Statement zu Katar. Daher werde dem am 5. Juni in Paris tagenden FIFA-Kongress auch kein Szenario mit einer 48er-WM unterbreitet.
FIFA-Chef Gianni Infantino wollte das Teilnehmerfeld von 32 auf 48 Mannschaften aufstocken. Davon hatte er sich zusätzliche Einnahmen in Millionenhöhe versprochen. Doch eine Ausdehnung auf 48 Teams hätte grosse Probleme bereitet. Die geplante Infrastruktur ist auf das kleinere Format ausgelegt und liesse sich nicht mehr anpassen. Katar hätte sich also Co-Gastgeber ins Boot holen müssen.
Weil die Nachbarn Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabische Emirate (VAE) aber mit dem Wüstenstaat verfeindet sind und ihn blockieren, kämen dafür nur Kuwait oder Oman in Frage - und diese hätten innerhalb kürzester Zeit Pläne für ein Grossturnier vorlegen müssen.
Stadien mit Temperatur-Regulation
Mit der Eröffnung des Al-Dschanub-Stadions in der vergangenen Woche sind zwei von acht geplanten Arenen spielbereit. Noch in diesem Jahr sollen die beiden nächsten folgen und spätestens bis 2021 alle fertig sein, wie Cheforganisator Nassir al-Chatir verspricht. Nach dem Turnier wird die Kapazität mehrerer Arenen reduziert.
So wird beim Al-Dschanub-Stadion in der Stadt Al-Wakrah, wo Spiele bis zum Viertelfinale ausgetragen werden, der Oberrang abgebaut und die Zahl der Plätze auf 20.000 halbiert. Alle Stadien können auch bei grösster Hitze auf angenehme Temperaturen heruntergekühlt werden. (dpa/best)
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