- Das frühe Aus der deutschen Elf bei der WM ist im Gastgeberland Katar und anderen arabischen Ländern auf Hohn und Spott gestossen.
- Reaktionen im Fernsehen und in den sozialen Medien spielten dabei vor allem auf das Foto der deutschen Mannschaft vor dem ersten Spiel gegen Japan an, als sich die Spieler die Hand vor den Mund hielten.
Winkend, mit einer Hand vor dem Mund und offenbar voller Schadenfreude - so hat der katarische TV-Sender Al-Kass das Ausscheiden des deutschen Teams aus der WM kommentiert. Ein Video der TV-Sendung teilte unter anderem der BBC-Journalist Sebastian Usher bei Twitter.
In dem kurzen Ausschnitt sieht man elf Männer in einem Halbkreis sitzen, sie alle halten sich die Hand vor den Mund und winken in die Kamera. Ganz offensichtlich imitieren die Männer dabei die Geste der deutschen Nationalmannschaft vor dem Spiel gegen Japan.
Als Reaktion auf das Verbot der "One Love"-Kapitänsbinde hatten sich die deutschen Spieler auf dem Mannschaftsfoto die Hand vor den Mund gehalten, um so ihren Unmut über die Fifa-Entscheidung deutlich zu machen.
"Das Wichtigste heute ist das Ausscheiden Deutschlands"
"Die gesamte arabische und islamische Nation hat heute gebetet, dass sich Japan qualifiziert", sagt einer der Talk-Teilnehmer. "Aber das Wichtigste heute ist das Ausscheiden Deutschlands."
Auf Twitter legte der Sender nach: "Deutschland... machte sich ausserhalb des Platzes Gedanken, stürzte daraufhin und verabschiedete sich", twitterte der Sender.
Schon beim deutschen Spiel gegen Spanien hatte es eine Gegenaktion durch katarische Fans gegeben, die auf der Tribüne Bilder von Mesut Özil zeigten und sich ebenfalls den Mund zuhielten. Die Aktion war laut dem Fernsehsender Al-Kass gegen "westliche Doppelmoral" gerichtet gewesen.
In den sozialen Medien kursierte ausserdem die Karikatur eines deutschen Mannschaftsbildes, auf dem die Spieler weinen und sich die Augen zuhalten.
"Auf Wiedersehen für alle, die unsere arabischen und islamischen Werte nicht respektieren", twitterte eine Nutzerin, die Saudi-Arabien als Herkunft angibt. Eine Nutzerin mit Katars Flagge im Profil schrieb: "Schadenfreude über den schlimmsten Abschaum des Westens ist Pflicht."(ska/lh/dpa)
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