Die WM 2034 findet in Saudi-Arabien, der Wahlheimat von Cristiano Ronaldo, statt. Der Portugiese spielt dabei eine wichtige Rolle.
Am Mittwoch wurde das wohl am wenigsten gehütete Geheimnis des Weltfussballs offiziell gelüftet: Die Fussball-WM 2034 wird in Saudi-Arabien stattfinden. Die Abstimmung der 211 Fifa-Mitgliedsverbände galt bereits im Vorfeld nur noch als Formsache – auch, weil Saudi-Arabien der einzige Bewerber für das Turnier war.
Daneben wurden auch gleich die Ausrichter für die WM vier Jahre zuvor festgelegt. 2030 wird das Turnier in Spanien, Portugal und Marokko stattfinden, anlässlich des 100. Geburtstags findet je ein Spiel zu Beginn der Weltmeisterschaft zudem in Argentinien, Paraguay und Uruguay statt.
Einer, für den beide Weltmeisterschaften etwas ganz Besonderes sind, ist
Noch mehr schwärmte der 39-Jährige jedoch von der WM 2034 in seiner Wahlheimat Saudi-Arabien. "2034 wird die beste Weltmeisterschaft aller Zeiten", sagt Ronaldo direkt zu Beginn eines rund eineinhalbminütigen PR-Videos, das kurz nach der Abstimmung veröffentlicht wurde.
Was im Video folgt ist vor allem eins: Lob, Lob – und nochmal Lob. "Es ist einmalig. Die Infrastruktur, die Stadien, die Bedingungen für die Fans", sagt Ronaldo, der von der WM in Saudi-Arabien mehr als überzeugt sei. "Das Land ist unglaublich. Die Saudis sind sehr gute Leute. Die Zukunft ist meiner Meinung nach sehr rosig und ich freue mich, Teil dieses Erfolgs des Landes zu sein. Ich werde auf jeden Fall hier sein, um die Weltmeisterschaft zu sehen."
Ronaldo folgen 644 Millionen Menschen auf Instagram
Was Ronaldo, zweifellos das grösste Zugpferd der heimischen Saudi Professional League, damit bezweckt, wird ebenfalls schnell klar: Die Fifa und vor allem die Ausrichter aus Saudi-Arabien bekommen beste Publicity von einer der bekanntesten Personen der Welt. Die Reichweite ist immens: Auf X folgen dem Portugiesen derzeit 114 Millionen Menschen, bei Instagram hat Ronaldo hinter Instagram selbst den Account mit den meisten Followern überhaupt: Unglaubliche 644 Millionen Menschen folgen ihm dort.
Seit seinem Wechsel nach Saudi-Arabien vor rund zwei Jahren ist Ronaldo so etwas wie das Aushängeschild des saudischen Fussballs, des Sports – und in gewisser Weise auch des gesamten Landes.
Für Infantino gab es keinen grossen Widerstand
Etliche Fussball-Stars, vor allem aus Europa, folgten mit der Zeit dem Ruf des grossen Geldes und wechselten in die Wüste.
Da kann man auch schonmal die Werbetrommel für ein Turnier rühren, das vor allem aufgrund der Menschenrechtslage vor Ort als höchst umstritten gilt. Grossen Widerstand der Mitgliedsverbände gab es für Fifa-Präsident Gianni Infantino allerdings nicht. Die WM in Saudi-Arabien ist eines seiner grossen Herzensprojekte, vor allem, weil der Schweizer weiss, wie viel Geld in der Wüste zu holen ist.
Ronaldo jedenfalls wurde bereits im Vorfeld der WM-Vergabe ordentlich von den Organisatoren eingespannt. Immer wieder wurde er öffentlichkeitswirksam bei Terminen abgelichtet – etwa beim Treffen mit jungen Spielern, um sich auszutauschen oder um von der Inspiration und Strahlkraft der Bewerbung Saudi-Arabiens zu berichten.
Ronaldo schwärmt von der Saudi Pro League
Wie viel Ronaldo von all dem selbst glaubt, bleibt natürlich sein Geheimnis. Zumindest öffentlich ist er jedoch von Saudi-Arabien überzeugt, vor allem als Fussballstandort. Im vergangenen Januar sorgte der Europameister von 2016 für Schlagzeilen, als er bei der Verleihung der Globe Soccer Awards in Dubai erklärte, die saudische Liga sei inzwischen stärker als die französische Ligue 1. "Ich spiele seit einem Jahr da und ich weiss, worüber ich spreche", sagte er damals.
Auch im neuen Video zur WM 2034 stellte Ronaldo nochmals klar: "Die Liga ist im letzten Jahr so schnell gewachsen. Wenn man den Unterschied sieht, ist es erstaunlich. Es gibt derzeit etwa sieben bis acht grosse Vereine in der Liga, die sehr schwer zu schlagen sind." Eine Aussage, über die man sich vor allem in Europa streiten dürfte, denn die saudische Liga gilt im Vergleich zu den Top-Ligen Europas noch immer als zweitklassig. Trotz zahlreicher namhafter Zugänge à la Ronaldo und Benzema.
In Dubai erklärte Ronaldo zudem, bei einem möglichen Wandel in Saudi-Arabien mithelfen zu wollen: "Ich bin fähig, das zu tun. Ich bin nicht arrogant, aber ich habe schon vor einem Jahr gesagt: Die Dinge ändern sich, die Welt ändert sich, der Fussball ändert sich, die Regeln ändern sich, alles ändert sich."
Zugpferd bleibt Zugpferd
Dass Ronaldos Rolle bei der WM-Promotion in Zukunft abnimmt, darf zumindest bezweifelt werden. Viel eher ist davon auszugehen, dass die Veranstalter ihr Zugpferd weiter nutzen werden, um ein blütenreines Bild von der WM 2034 zu zaubern. Auch, weil das Geld in der Wüste weiter fliessen wird.
Verwendete Quellen
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