• Argentinien hat das WM-Finale 2022 gegen Frankreich gewonnen.
  • Held des Spiels: Der argentinische Superstar Lionel Messi, der den Pokal als erster Spieler entgegennehmen durfte.
  • Doch kurz vor der Überreichung des Pokals sorgt eine Szene für Aufregung - auch bei ARD-Experte Bastian Schweinsteiger.

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Es war sein grosser Moment, die Krönung einer fulminanten Karriere: Lionel Messi kürte sich und seine Argentinier am Sonntag in seiner fünften WM zum Weltmeister. In einem dramatischen Finale schlugen die Argentinier unter Messis Führung das Team aus Frankreich im Elfmeterschiessen (4:2). Bei der Siegesfeier hielt er nun endlich den goldenen Pokal in den Händen.

Ein Detail sorgte dabei allerdings für Irritation. Zahlreiche Zuschauer und Experten sahen Lionel Messi um seinen grossen Moment beraubt.

Emir von Katar und Infantino hängen Messi Umhang um

Bei der Siegerehrung stieg Kapitän Lionel Messi als letzter Argentinier aufs Podest, um seine Medaille und den Pokal entgegenzunehmen. Doch der Emir von Katar, Scheich Tamim bin Hamad Al Thani, und Fifa-Präsident Gianni Infantino hatten zunächst andere Pläne.

Noch bevor Messi den Pokal in die Luft strecken konnte, streifte Scheich Tamim bin Hamad Al Thani dem 35-Jährigen mit Infantinos Mithilfe einen schwarzen, durchsichtigen Umhang mit goldenen Bordüren über. Messi wirkte wenig begeistert davon, behielt den sogenannten Bischt, ein traditionelles arabisches Kleidungsstück, jedoch an. Anschliessend jubelte Messi gemeinsam mit seinem Team in die Kameras. Anders als die restlichen Argentinier allerdings nicht einfach im blau-weissen Trikot, sondern mit übergeworfenem Bischt.

Twitter-Nutzer empört über Aktion nach WM-Finale

Im Netz sorgte die Szene für reichlich Kritik - nicht nur, weil Lionel Messi quasi keine andere Wahl hatte, als den Umhang anzuziehen. Auch kritisierten einige Nutzer, dass sich Scheich Tamim bin Hamad Al Thani und Gianni Infantino in den Vordergrund drängten und diesen einzigartigen Moment zu eigen machten und instrumentalisierten. Diese Tweets - nur ein paar von vielen - verdeutlichen dies:

Schweinsteiger und weitere Experten kritisieren Szene bei Siegerehrung

Auch in der anschliessenden Analyse von ARD-Experte Bastian Schweinsteiger kam die Aktion nicht gut weg. Sowohl er als auch Moderatorin Jessy Wellmer fanden Zeitpunkt und Inszenierung unpassend. Man nehme damit dem Spieler "seinen ganz grossen Moment", urteilte Schweinsteiger. "Ich fand es auch nicht gut. Das kann man später in der Kabine machen", erklärte der Ex-Weltmeister weiter. "Ich glaube, da war Messi selber auch nicht glücklich. Die Aktion war in meinen Augen nicht gelungen."

Auch weitere TV-Experten konnten nicht nachvollziehen, warum man Messi im grössten Moment seiner Karriere nicht einfach in seinem Trikot feiern lassen konnte. "Ihn da zu instrumentalisieren - autsch!", sagte Ex-Nationalspielerin Tabea Kemme bei MagentaTV. Michael Ballack ergänzte: "Es ist ein bisschen irritierend. Aber es spricht für seinen Anstand, dass er das an behält."

Der langjährige argentinische Nationalspieler Pablo Zabaleta sah das ähnlich, er kommentierte in der BBC: "Warum? Einfach nur warum? Es gab keinen Grund, das zu machen."

Bischt: Das war der Umhang, den Messi übergestreift bekam

Der Bischt ist ein edles Übergewand, das eigentlich nur bei besonderen Anlässen über einem anderen traditionellen Männergewand vornehmlich im arabischen Raum getragen wird. Das Kleidungsstück wird in Katar vor allem von wichtigen Personen am Nationalfeiertag übergezogen.

Lesen Sie auch: Empörend oder höchste Ehre? Die Sache mit dem Bischt (spl)

Quellen:

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