• Tabea Kemme und Nationaltorhüterin Almuth Schult haben die Zusammensetzung des neugegründeten Expertenrats des DFB scharf kritisiert.
  • Gerade die mangelnde Diversität des Gremiums stösst den Frauen sauer auf.

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Die ehemalige Nationalspielerin Tabea Kemme hat den Deutschen Fussball-Bund (DFB) für die Zusammenstellung des Expertenrats scharf kritisiert. "Diversity at it's best", kommentierte die 30-Jährige das nur aus Männern bestehende Gremium im Interview mit dem Nachrichtenportal "t-online" voller Ironie. Dazu bemängelte Kemme die Art und Weise der Problemlösung: "Es ist ein grobes Foul, die Lösung des Systems im System zu suchen."

Schult: "Kann ich null verstehen"

Auch Nationalspielerin Almuth Schult sieht den DFB in dieser Sache auf dem falschen Weg. "Dass man nicht auf Diversität schaut, kann ich null verstehen", sagte die Torhüterin am Dienstagabend in der ARD: "Weil es auch darum geht, den DFB zukunftsträchtig aufzustellen. Der Sportdirektor ist zuständig für die Jugend, für die Frauen, für die Akademie - dann dieses Gremium aufzustellen, finde ich sehr kritisch."

Der DFB hatte am Mittag das neu gegründete Expertengremium vorgestellt, welches die Nationalmannschaft nach dem WM-Debakel von Katar fit für die EM 2024 machen und zukunftsfähig aufstellen soll. Der Expertenrat besteht aus Oliver Kahn, Karl-Heinz Rummenigge, Matthias Sammer, Oliver Mintzlaff, Rudi Völler.

Auch Hitzelsperger, Khedira und Clemens üben Kritk

"Wenn am Ende die Fünf Fredi Bobic empfehlen und er kriegt den Job, dann würde ich schon lachen. Das wissen wir alle schon, Ich glaube, er ist interessiert. Es muss schon mehr rauskommen als ein Name, der eh schon im Gespräch ist. (...) Er kann was, er kann was. Ich sage nur, das wissen wir eh schon alle", amüsierte sich zudem ARD-Experte Thomas Hitzlsperger. Für diese Erkenntnis brauche es keine Berater.

Und Khedira zeigt sich ratlos: "Es fehlt mir so ein bisschen das Schlüssige. Es werden Namen gesetzt. Es sind alles verdiente Männer des Fussballs. Sie haben es nachgewiesen», meinte der Weltmeister von 2014. Es sei aber wichtig zu wissen: "Was möchte ich eigentlich haben beim DFB? Es ist mir noch nicht ganz so schlüssig, aber vielleicht kommt da jetzt irgendwann Licht ins Dunkel."

Ex-Nationalspieler Clemens Fritz hätte sich bei der Zusammenstellung des Expertenrats Input von aussen vorstellen können. "Klar hätte man sich auch die Frage stellen können, ob es richtig ist, nur Experten aus dem Fussball zu nehmen", sagte Werder Bremens Leiter Profifussball.

Fritz halte es für sinnvoll, "Input oder Expertise auch aus einem anderen Bereich zu bekommen", sagte er, räumte allerdings ein, dass er "weit weg" von der Thematik sei und diese "in den letzten Tagen nicht so intensiv verfolgt" habe. (sid/ska)

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