In zweitem Spiel der deutschen Nationalmannschaft bei der WM 2014 in Brasilien kommt es zum grossen Bruderduell. DFB-Abwehrspieler Jerome Boateng trifft gegen Ghana auf seinen Bruder Kevin-Prince. Bis zum Start der Weltmeisterschaft nehmen wir in unserem Check jede Woche einen der deutschen Vorrundengegner unter die Lupe.
Ghana hat sich für die Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien einiges vorgenommen. Zu Recht, denn die "Black Stars" gelten als Afrikas stärkster WM-Teilnehmer. In der Qualifikation zeigte die Mannschaft bereits, wozu sie fähig ist. Als souveräner Gruppenerster setzte sie sich in den Entscheidungsspielen gegen die hoch gehandelten Ägypter mit 6:1 und 1:2 durch. Auch bei Weltmeisterschaften wird das Team von Mal zu Mal stärker. 2006 hatte Ghana seinen ersten Auftritt bei einer WM. In Deutschland scheiterte die Mannschaft dabei noch im Achtelfinale an Brasilien. 2010 war dann erst im Viertelfinale Schluss. Im Elfmeterschiessen mussten sich die Afrikaner damals Uruguay knapp geschlagen geben. Und 2014? Mit Deutschland, Portugal und den USA haben die Ghanaer jedenfalls eine harte Gruppe erwischt.
Das Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Ghana findet am 21. Juni um 21:00 Uhr (MESZ) in Fortaleza statt.
Wer sind die Stars?
Ghanas Topstars spielen alle in Italien. Michael Essien und Sulley Muntari stehen beim AC Mailand unter Vertrag, Kwadwo Asamoah verdient sein Geld bei Juventus Turin. Bei beiden italienischen Vereinen spielen alle drei eine wichtige Rolle und konnten auch international schon einige Erfahrung sammeln. Kevin-Prince Boateng vom FC Schalke 04 spielte vor seinem Wechsel in die Bundesliga ebenfalls beim AC Mailand. Er ist der Leader des ghanaischen Teams. Mit seiner aggressiven Spielweise reisst er die gesamte Mannschaft mit.
Wer ist der Trainer?
Trainer der ghanaischen Auswahl ist James Appiah. Nach seiner aktiven Karriere in Ghana und einer Trainerausbildung in England übernahm er 2012 den Chefposten bei den "Black Stars". Der 55-Jährige erreichte mit seinem Team bereits den vierten Platz bei der Afrikameisterschaft 2013 und qualifizierte sich souverän für die Weltmeisterschaft in Brasilien.
Wo liegen die Stärken?
Das Mittelfeld ist Ghanas Prunkstück. Alle Spieler sind körperlich bärenstark und auch technisch gut ausgebildet. Die Mannschaft ist bekannt für eine sehr physische Spielweise, die sich aus enormer Laufbereitschaft und grossem Durchsetzungsvermögen ergibt. Darüber hinaus können die Afrikaner mit ihren schnellen Flügelspielern überfallartig von der Abwehr in den Angriff umschalten und so Torchancen kreieren.
Wo liegen die Schwächen?
Schwer tun sich die Afrikaner dann, wenn sie gezwungen sind, selbst das Spiel zu gestalten. Es fehlen echte Kreativspieler. Auch die unerfahrene Abwehrkette ist eine Schwachstelle. Ein weiteres Problem ist die Torhüterposition. In den Spielen vor der WM wurde viel gewechselt, aber keiner der eingesetzten Keeper überzeugte als sicherer Rückhalt. Die entscheidende Frage ist jedoch, ob es der Trainer schafft, aus den vielen starken Egos rechtzeitig ein funktionierendes Team zu formen.
Die Bilanz gegen Deutschland
Die deutsche Nationalmannschaft traf in ihrer Geschichte erst zwei Mal auf Ghana. 1993 siegte die DFB-Auswahl um Kapitän Stefan Effenberg in einem Freundschaftsspiel mit 6:1. Bei der WM 2010 in Südafrika war Ghana ebenfalls in der deutschen Gruppe. Die DFB-Elf siegte durch ein Tor von Mesut Özil mit 1:0.
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