Nur noch sechs Tage bis zur WM 2014 in Brasilien! Doch viele deutsche Spieler sind kurz vor Turnierbeginn noch nicht in Bestform. Diese fünf DFB-Spieler müssen sich dringend steigern.

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Im letzten Testspiel vor der Abreise zur WM nach Brasilien trifft die deutsche Nationalmannschaft heute Abend in Mainz auf Armenien (live um 20:45 Uhr im ZDF und bei uns im Ticker). Laut Bundestrainer Joachim Löw stehen bis auf Torwart Manuel Neuer alle Spieler zur Verfügung - auch die bislang geschonten Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger. "Wenn es losgeht, werden wir auch den WM-Turbo zünden", versprach Löw vor wenigen Tagen auf einer Pressekonferenz. Damit dies klappt, wäre ein positiver Abschluss der Vorbereitung wichtig. Gegen die zweitklassigen Armenier um BVB-Spieler Henrikh Mkhitaryan soll sich die Mannschaft den Feinschliff für die WM holen. Doch kurz vor Brasilien hakt es noch in allen Mannschaftsteilen.

Der Problemfall Mesut Özil

Mesut Özil ist derzeit der grösste Problemfall in Löws Aufgebot. Sein lethargischer Auftritt gegen Kamerun versprach nichts Gutes für die WM. Gegen die robust zu Werke gehenden Kameruner war der Spielgestalter ein Totalausfall. Der Linksfuss tauchte völlig ab und entzog sich seiner Verantwortung. Potentiell ist Özil einer der besten Fussballer der Welt. Doch sollte er auch gegen Armenien enttäuschen, muss sich der Bundestrainer eine Alternative überlegen. Die deutsche Mannschaft kann es sich nicht leisten, einen halbmotivierten Kreativspieler mitzuschleppen. Vor allem wenn formstarke Angreifer wie Andre Schürrle auf der Bank sitzen.

Mario Götze sucht seine Position

Mario Götze hat seinen Platz im deutschen Team noch nicht gefunden. Gegen Kamerun zeigte er als falsche Neun am Anfang zwar gute Ansätze, doch im Laufe des Spiels wurde er immer wirkungsloser. Joachim Löw hat sich noch nicht festgelegt, ob er im Sturmzentrum auf Götze setzt oder mit Miroslav Klose doch einen echten Stürmer bringt. Der Routinier wird offenbar rechtzeitig fit und könnte auch heute Abend von Beginn an spielen.

Auch im Mittelfeld wird es nicht leicht, eine Position für Götze zu finden. Mit Thomas Müller und Marco Reus sind zwei der drei offensiven Positionen vermutlich besetzt. Dabei wäre Götze als einer der wenigen im deutschen Kader zu 100 Prozent fit. Bei Bayern kam er oft nur von der Bank, hat weniger Spiele in den Knochen als seine Kollegen. Mit seinen Tempodribblings kann er für seine Nebenleute wichtige Räume schaffen. Er beherrscht den tödlichen Pass wie kaum ein anderer und kann auch selbst knipsen. Um diese Qualitäten zu zeigen, braucht er aber einen Stammplatz. Gegen Armenien hat er die letzte Chance diesen zu ergattern.

Sami Khedira fehlt die Form

Sami Khediras Auftritt gegen Kamerun war für viele Fans ein herber Dämpfer. Nach seiner Blitzgenesung von einem Kreuzbandriss ruht die Hoffnung auf dem Star von Real Madrid. Doch der Sechser ist noch weit von seiner Bestform entfernt. Müde schleppte er sich beim 2:2 gegen die Afrikaner über den Rasen. Bei jedem Zweikampf hatte man Angst um das bandagierte Knie. Sollte sich Khedira im heutigen Spiel nicht komplett verbessern, wird ein Startelf-Einsatz in Brasilien zunehmend unwahrscheinlich. Joachim Löw betont zwar, wie wichtig Khediras Persönlichkeit für die Mannschaft ist. Ob diese aber eine schlechte körperliche Verfassung kompensiert, darf bezweifelt werden.

Bastian Schweinsteiger fehlt als Leader

Von Bastian Schweinsteiger kommen kurz vor der WM-Generalprobe vorsichtige, positive Signale. Der Bundestrainer deutete zumindest einen Teilzeiteinsatz des Bayern-Spielers gegen Armenien an. Wie wichtig Schweinsteiger für die Mannschaft ist, zeigt sich vor allem in schlechten Phasen. Als Leader gibt er dann die Richtung vor. Im Verein hat Schweinsteiger oft bewiesen, dass er nach kleineren Verletzungen keine grosse Anlaufzeit braucht, um wieder auf Top-Niveau zu kommen. Die anfällige Defensive kann seine führende Hand gut gebrauchen.

Philip Lahm im Mittelfeld oder rechts hinten?

Zusammen mit Schweinsteiger kehrt wohl auch Kapitän Philipp Lahm nach seinen Blessuren in die Mannschaft zurück. Doch ähnlich wie bei Mario Götze ist auch seine Position so kurz vor der Weltmeisterschaft noch nicht geklärt. Sowohl im defensiven Mittelfeld als auch auf der rechten Abwehrseite könnte der Bundestrainer Lahm einsetzen. Zumindest die Option als Linksverteidiger schliesst Löw definitiv aus: "Es kann nicht sein, dass er alle zwei Jahre von einem auf den anderen Tag auf die linke Seite wechselt."

Lahms Vorteil ist, dass er schon während der Bundesliga-Saison beide Positionen nahezu perfekt bekleidete. Die einzige Frage ist, wie schwer seine Verletzung tatsächlich war. Darüber wird das heutige Spiel Auskunft geben.

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